5. Oktober 2010

Ausgeschlafen und mit Kaffee abgefüllt, das ist ein sehr passabler Zustand, der mich nun in den nächsten Abschnitt der Geschehnisse trägt. Auf dem Weg nach Graz war mir gestern noch eine Rarität zugefallen.

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Nein, kein X1/9! Es ist ein Triumph TR7 in der Roadster-Version. Zweite Hälfte der 1970er-Jahre. Diese Keilform ist ein ziemlich radikales Ereignis gewesen. Aber eigentlich war ich von einem ganz anderen, durchaus auch radikalen Ereignis getragen.

Zuerst einmal hatte es mich sonntags gründlich aufs Maul gehauen. Ich war draußen auf meiner Strecke ("The Track") und hatte von einer Nebenstraße aus den kürzesten Weg auf den Bahndamm gesucht. Der tiefe Graben war tiefer als erwartet und dicht bewachsen, darin aber auch von einiger Pracht des vielfältigen Pflanzenensembles.

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Hier von links Mirjana Peitler-Selakov („kultur.at), Sabine Hänsgen, Sergej Romashko und Sergej Letov („Kollektive Aktionen"). Da war ich also mitten im Kraut ins Leere getreten, abgetaucht und mit der Kamera in der Hand wieder aufgetaucht.

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Danach waren wir noch im "business park" zugange, wo eine Arbeit der "Kollektiven Aktionen" entstand, die dann gestern in Graz zur Uraufführung kam. Die Session im "Rondo" erhielt den Titel "Modulationen des Rederaumes".

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Es dürfte mir leicht nachzufühlen sein, das ist alles eine große Freude für mich. So dichte Tage, satt und produktiv, voller neuer und nächster Schritte, voller Debatten über das Leben, die Kunst, über Whisky und Kopien der Sixtina, über Stille, Leere und all die Fülle, die darin liegen mag..

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So der Ausklang der ersten Passage von "the track: virtuosen der täuschung" bei vorzüglichen Getränken und der Schilderung einer kleinen Szene, die Letov zum besten gab; quasi als eine Skizze dessen, was mit "conditio humana" gemeint sein mag.

Letov hatte in Sankt Petersburg ein Lokal gesucht, bei dem eine Produktionsstätte für künstlerische Teppiche bestand. Da kamen ihm ein Matrose und ein orthodoxer Geistlicher entgegen, so betrunken, daß sie einander stützen mußten, um nicht umzufallen.

Es ist wie ein Vexierbild oder ein Rätsel, das ungelöst bleiben möchte. Geradezu eine Traumseqenz, die sich in das reale Leben verirrt hat. Während dieser Tage der Rätsel und Debatten gehörte übrigens noch zu den Interna der "Kollektiven Aktionen", worüber uns Stillschweigen auferlegt gewesen ist.

 

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Aber nun ist in Moskau die Entscheidung gefallen. Bei solchen Themen ist "Moskau" ein Synonym für Andrej Monastyrskij, den Gründer und zentralen Angelpunkt der "KA". Man wird an der kommenden Biennale in Venedig teilnehmen: [link]

["The Track: Virtuosen der Täuschung"]


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