28. September 2010 Es geht nicht ohne Lampenfieber. Dabei steh ich selbst bei der
Geschichte diesmal sehr im Hintergrund. Da fühle ich mich gut aufgehoben, denn wir haben
die Bühne für eine der weltweit bedeutendstens Konzeptkunst-Formationen gerichtet: [link]
Momentan zählen diese kleinen Erleichterungen; etwa zu
sehen, daß alles, was aus der Druckerei kommt, auch so aussieht wie es aussehen soll.
(Jede Diskrepanz würde das Streß-Level zusätzlich nach oben hauen.)
Aber die Dinge laufen richtig. Ich genieße besonders die
Arbeit mit versierten Professionals. Keine zickigen Allüren, keine Ratlosigkeiten, statt
dessen zielstrebige Detailarbeit. Ich erinnere mich an Projekte, wo etwa eine ganze Crew
für eine Videoinstallation angerückt ist, die hatten ihr Material auf einem einzigen
Laptop dabei, den sie kurz vor der Eröffnung aus Unachtsamkeit zu Schrott gehauen haben.
(Das sind Momente, wo mir leicht die Höflichkeit ausgeht.)
Es ist Magie, wenn die Dinge gelingen. Ich liebe diese
Verzauberung, welche von sich einlösenden Kunstwerken ausgeht; vor allem in den Momenten
dieses Einlösens. Oder wenn sich Verknüpfungen auftun, die nicht vorhersehbar waren. Das
weist oft auf ganz andere Felder. So war überrascht, im "Medienturm"
die Ausstellung "Verbotene Liebe. Kunst im Sog de Fernsehens" zu
finden.
Das hat ein paar Bezugspunkte zu unserem 2007er-Projekt "next
code: love" [link]
beim Festival "steirischer herbst". Ich mag dieses Grundmotiv einer
lang anhaltenden Erzählung, die sich mit anderen Geschichten berührt oder gar verbindet,
sehr. Das ist auch mein Grundmotiv in "the long distance howl" (Start
2004). Diese Konzeption ist hier skizziert: [link]
Meine Strecke hat natürlich stets auch die trivialen
Nebenspuren. Auf einer fand ich eben diesen hinreißenden Austin 7 special. Es
ist hier vielleicht schlecht zu erkennen, wie unglaublich klein und kompakt dieses
britische Automobil aus den 1920er-Jahren ist. Die Legende besagt, ein hoch begabter
Lehrling hätte es in der Villa von Sir Austin auf dem Billardtisch entworfen, weshalb
seine Größe nicht über jene des Sportmöbels hinausgehe. (Solche Art von Humor mag ich
auch sehr.)
["The Track: Virtuosen der
Täuschung"]
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