31. August 2010Das Träumen ist eine anstrengendes Geschäft. Manchmal wünsche ich
mir morgens... nein, das geht ja gar nicht. Was wäre denn die Entsprechung zum Hinlegen
und Ausruhen, wenn nun das Hinlegen und Ausruhen als anstrengender Teil gelten muß? Es
ist also kompliziert. Tagsüber ist das Leben manchmal voller Wohltaten für mich.
So hat mir der Hofrat gestern ein erstaunliches Geschenk
gemacht. (Ich nenne ihn so, weil er die Öffentlichkeit meidet und nicht namentlich
vorgeführt werden möchte.) Dieser elektrische Bus ist ein Spielzeug aus den 1970er
Jahren. Damals war noch Japan in diesen Dingen tonangebend, nicht China.
Der Hofrat ist ein fachlich sehr versierter Mann, was
einige Bereiche der Automobilgeschichte angeht, und wird mir für unser kommendes "April-Festival" als
Konsulent zur Seite stehen. Ferner bin ich, um die Wohltaten weiter aufzuzählen, in eine
serbische Bonbonniere gefallen.
Und um die Sache abzurunden, kann ich dem ein automobiles
Pendant zurechnen, über das ich auf dem Weg durch Gleisdorf gestolpert bin, sozusagen
eine Bonbonniere auf vier Rädern; genauer gesagt ein Pontiac Catalina.
Das sind also einige der Annehmlichkeiten, die mir der
Alltag zuspielt. Versüßung der gelegentlichen Anstrengungen. Der Hofrat ist übrigens
nicht mein einziger Konsulent. Folgender Satz birgt ja einigen Anlaß, sich über unsere
fahrbaren Bonbonnieren Gedanken zu machen: "Konventionelle Kraftstoffe werden
noch bis 2030, 2040 zur Verfügung stehen." (In dreißig Jahren hoffe ich noch
live dabei zu sein.)
Der Satz stammt von Wolfgang Wister, eigentlich Technischer
Rat Dipl. Ing. Wolfgang Wister, ein Mann, der ursprünglich vom Flugzeugbau kommt, heute
bei Magna Steyr die Funktion eines "Chief Counselor to the BOD Governmental
Affairs and Legal Technical Matters" innehat, was mir nach ziemlich viel Arbeit
klingt.
Das macht nun einigen Spaß, Vorhaben in solchen
Zusammenhängen auszuhecken, und ich meine Spaß, wo also die Kunst, die Technik
und die Wissenschaft mit einander zu tun haben sollen. Das illustriert auch, wovon mein
mehrjähriges Gesamtvorhaben "the long distance howl" handelt. Es ist
eine Art wachsendes Koordinatensystem, innerhalb dessen die Verdichtung und Vertiefung
eines bestimmten kulturellen Klimas forciert wird.
Das geht jetzt schon seit etlichen Jahren so und hat seinen
aktuellen Abschnitt in "the track": [link] Daß es dabei an diversen Anfechtungen, etwa seitens der
Regionalpolitik, nicht gefehlt hat, wird kaum überraschen. Es gibt da recht
unterschiedliche Positionen, wobei einige davon handeln, daß die Politik den Politikern
überlassen sein möge, denn das einzige, was dabei stört, seien ja doch die Bürgerinnen
und Bürger.
Ich habe das übrigens gestern auch mit dem Hofrat
diskutiert. Er ist, was solche Dinge angeht, ein Insider. Diese Attitüden sind ihm
bekannt, das Motto lautet da: "Wenn ICH es nicht machen, ist es nichts."
Daher werde nach Kräften beschädigt oder abgeschossen, was andere versuchten. Das sei
eine heillos antiquierte Haltung in der Politik, die Zukunft gehöre einem völlig anderen
Typ von Politikern, sagt der Hofrat. Aber die Umbrüche. Die dauern eben. Und das kostet
...
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