3. August 2010Kush! Can't realize to be allready back home. Got still a lot of
southern dust on my skin. I came home richer than I was before. Well, this is a day of
dirty laundry and memories ...
Die Straße führt nach Pristhina hinunter. Da liegt die
Hauptstadt des Kosovo. Die weiteren Wege hatte ich nach und nach immer weniger Klischees
unter meinen Füßen. Was wir doch hier schon alles über das Kosovo wußten und
geäußert haben. Wie vorteilhaft von einem wohlhabenden Norden aus über derlei Süden
debattiert werden kann.
Dabei hatte ich an jener Stelle eines der wirkmächtigstens
Klischees schon betreten gehabt. Das Denkmal, mit dem man in Serbien der Schlacht im
Kosovo Polje gedenkt. Ein Turm, welcher eine sehr karge Landschaft überragt.
Ich bin mit Sicherheit nicht der Einzige, dessen Staunen
darüber anhält, daß der Teil eines Volkes die schmerzlichste Niederlage (von 1389) in
der eigenen Geschichte anhaltend feiert. (Das übertrifft irgendwie so manche Seite der
schrulligsten Anhänger des Hauses Habsburg.)
Es wirkt etwas irrational, wenn jemand in genau diesem
Zusammenhang das Wort Freiheit/Autonomie ("Sloboda") strapaziert. Ich habe
solche Slogans mit dem expliziten Bezug auf die verlorene Schlacht von 1389 bei Besuchen
Beograds in vergangenen Jahren noch nicht gesehen. Momentan scheinen sie eine erhöhte
Dichte zu haben.
Aber das blieb in diesen Tagen natürlich nicht die
dominante Themenstellung. Mein erster Tag im Kosovo führte von Prishtina über Shtime nach Ferizaj, wo ich es mit
freundlichen Menschen und vorzüglich gebratenen Forellen zu tun bekam. Freilich auch mit
etliche Flaschen des von meinen Weggefährten sehr geschätzten "Peja"-Biers.
Eine angemessene Antwort auf die Staubfresserei, die mit weiteren Fahrten verbunden ist.
[southern confidence]
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