8. Juli 2010Ich bin in einem Bett gelandet, das muß vor 40 Jahren ein Cadillac
unter den Betten gewesen sein. Davon erzähle ich später noch. Ich hadere ein wenig, daß
ich den Gaskocher und die Kaffeeausrüstung zuhause gelassen habe. Das wäre eine geradezu
frivole Abrundung meines Equipments.
Strecken. Straßenränder. Auf dem Weg nach Pöllau hatte
ich diesen aufgebrezelten Mini Cooper im Kampfgewand entdeckt. Sowas war einst etwa bei
Bergrennen keineswegs leichte Beute für die Porsches.
Weiter im Reich der trivialen Mythen. Über meinem
Doppelbett, das ich asymmetrisch bewohne, ist gegengleich asymmetrisch dieses Bild
aufgehängt, rund eineinhalb Armlängen im Durchmesser; was genau ist das eigentlich?
Ich denke, an diesem einstigen Prunkort der
Gegenreformation, Pöllau, darf die Muttergottes in solcher Darstellung als ideologisches
Statement gelten. Ich denke mittlerweile bei solchen Motiven: "Das Mädel könnte
meine Tochter sein." (Ich habe ein Recht auf faßbare Trivialitäten!)
Natürlich bin ich aus ganz anderen Gründen hier im
Pöllautal. Diese sieben Heubündel tauchen inzwischen bei verschiedenen Stationen auf. So
war es auch beim Sherman Tank in Novi Sad: [link] Wie leicht wir brennen, wie schnell wir mitunter verlöschen.
Was mich nach wie vor beschäftigt: Wenn es wenige
Fahrstunden von hier ein ganzes Dorf treffen konnte, dann kann es uns auch treffen. Eine
zentrale Frage bleibt: Haben wir das Rüstzeug, Fluten einzudämmen, wenn die Bäche
reißend geworden sind? (Das sind kulturelle Agenda.)
Gewalt ist nicht nur ein sehr einträgliches Geschäft, sie
ist auch eine Droge. Merkwürdig genug, daß sich immer wieder ganze Regierungen auf diese
Geschäfte einlassen. Es steckt irgend ein Schwindel im Konzept dieser "ultima
ratio".
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