28. Juni 2010

Gestern habe ich jenen genetischen Defekt überwunden, der dafür verantwortlich scheint, daß mich Fußball so gut wie gar nicht interessiert. Mexiko gegen Argentinien galt als derart bemerkenswert, daß ich mich mit gut gekühltem Retsina auf einer gastlichen Bank zurechtgesetzt hab.

Die Mexikaner sangen bei ihrer Hymne mit, die Argentinier blickten bloß finster. Oder war es umgekehrt? Der Kommentator nannte den Ball irgendwann "Spielgerät". Zwischendurch fragte ich mein Mädchen: "Für wen halten wir jetzt eigentlich?"

In Summe scheint mir, daß ein Fußballfeld viel zu groß ist. Was für ein Gerenne! Am meisten erstaunte mich, daß bei diesem Getümmel nie einer seine Hose verliert. Maradona fand ich imposant. Ja. So war das.

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Solche Momente ereignen sich gelegentlich vor meiner Haustür. Gleisdorf hat die Eigenheit, daß Menschen immer wieder einiges Geld in die Hand nehmen, damit der Alltag Pause macht. Hier der Hausherr Richard Mayr (rechts) mit dem Maler Franz Vass, dessen Bilder gezeigt wurden:

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Warum gibt es diese Momente? Und worum geht es dabei? Ich bin in jüngster Zeit immer wieder auf eine kuriose Außenansicht gestoßen, mit der nach Publikumszahlen gefragt wird. Kein Thema an diesem Ort, wobei Mayrs Abende kontinuierlich zu den am besten besuchten in der Stadt gehören. Was aber soll die Quotenfrage zu diesen Anlässen? Wie kann sie gestellt werden, wo eine Sinnfrage oder eine Inhaltsfrage noch nicht gestellt wurde?

Natürlich ist so eine Vernissage nicht bloß ein Kunstereignis, sondern vor allem ein soziales Ereignis. Wer also die Rahmenbedingungen dafür bietet, gibt damit ein Statement ab. Da Vernissagen von offenen Türen handeln, ist meiner Meinung nach dieses ÖFFNEN ein zentraler Aspekt solcher Abende.

Was sind denn die symbolischen und praktischen Akte einer lokalen Gemeinschaft, um genau das zu entwickeln und zu bestätigen, nämlich: Gemeinschaft zu sein? Der Kulturbereich bietet dazu Inhalte, Anlässe, Rituale. Die möchte ich nicht grundsätzlich über ein Grillfest oder andere populäre Vergnügungen gestellt sehen. Mein bevorzugte Annahmen: Es handelt von ein paar anderen Optionen. Die Antwortvielfalt ist der springende Punkt. Die Vielfalt der Anknüpfungspunkte einer sehr kontrastreich geschichteten Gesellschaft in dieser Stadt, dieser Region.

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Auch das war mir auf dem Weg nach Pöllau untergekommen. Markante Heckflossen. Um die Ecke gezogene Panorama-Scheibe. Zweifarblackierung. Das ist die Ausstattung "deluxe", in welcher die Arabella nicht als Lloyd, sondern als Borgward auf den Markt kam. Das liegt fast 50 Jahre zurück. Vergangenen März hatte ich ganz in der Nähe jener Garage eine noch renommiertere Heckflosse aus jener Ära erwischt ... Siehe den Eintrag #1565!


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