18. Juni 2010Ich mag dieses trübe Wetter, weil es so hart im Gegensatz zu
verbreiteten Erwartungen steht. Es ist ja für sich keine besondere Qualität, sich gegen
übliche Erwartungen zu stellen. Manchmal bin ich selbst von meinen akuten Vorlieben
überrascht.
Heute summt noch alles von den Reaktionen auf einen der
schlechtesten Kolumnenschreiber und erfolgreichsten Unternehmer Österreichs:
>>Herausgeber-Legende
Hans Dichand ist tot [...] Der mächtige Zeitungsmacher hatte Zeit seines Lebens seinen
starken und oft kritisch beurteilten Einfluss auf die Republik zur Geltung gebracht. Er
war bis zuletzt operativ in der "Kronen Zeitung" tätig gewesen.<<
[Quelle: APA]
Das wird am Blatt und am Zustand des Landes wohl
nichts ändernd. Wie Dichand legendär war, Menschenverachtung ökonomisch zu verwerten,
werden auch andere dazu in der Lage sein. Es ist ein zu gutes Geschäft. Apropos!
Dieses Motiv wird von der FPÖ gerade breit
geschaltet, natürlich auch in der "Krone" oder in der regional sehr
präsenten "WOCHE". Das ist "Stürmer light".
"Die Griechen" werden dabei gesamt als Betrüger suggeriert, "Der
Südländer", öliges, schwarzes Haar, dicker Schnauzbart, schmeißt im Nichtstun mit
dicken Geldbündeln herum.
Genau! Er ist ja "Der faule Südländer", der in
der Hängematte den ganzen Tag Siesta hält.
Das steht also in guter Tradition der
"Stürmer"- Karikaturen. Diesen Geist findet man auch stets auf den
Leserbriefseiten der "Krone", die, wie auch seine Schwiegertochter
bestätigt hat, Dichand persönlich verwaltete. |
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Dieses notorische
Herabwürdigen ganzer Völker für die Taten krimineller Minoritäten reflektiert die
völkisch-nationalen Konzepte, jene billigen Programme, mit denen Buberln und Schnösel
Lösungen komplexer Probleme versprechen, denen sie so und so nicht gewachsen sind. Darum
läuft es stets auf das gleich Motiv hinaus: Die eigene Nation mit einer Mauer umgeben und
zusperren, die Fremden draußen halten. (Den armen Süden der Welt sowieso.)
Ich hab gerade wieder Post von der "Nationalen
Volkspartei" erhalten. Auf deren Website ist der völkische Status quo Europas
in seinen politischen Entsprechungen überschaubar gemacht. Wenn deren Gefolgschaft im
Bedenken von Geschichte geübt wäre, hätte ihnen auffallen können, daß schon die Nazi
ihrer Anhängerschaft zwar alles versprachen, aber nur den engsten Kreis von Gefolgsleuten
großzügig bedienten.
Ein anderes Beispiel: An unserem
gegenwärtigen Kärnten kann man gut ablesen, welche unfaßbaren materiellen Vorteile ein
kleiner Kreis Begünstigter der Vaterländischen genossen hat. Der Rest des
vaterländischen Fußvolkes darf von solchen Vorteilen bloß träumen. Es ist ein wenig
wie mit der Lotterie: Viele Deppen zahlen für die Aussicht, eventuell zu den wenigen
Millionären zählen zu können. Und sie freuen sich auf jeden Fall, irgendwie
dazuzugehören.
Cut!
Ich sehe mich keineswegs bloß nach Exoten,
Klassikern oder sonst wie hochpreisigen Fahrzeugen um. So eine Silhouette, irgendwie
zwischen VW Passat und Skoda, erweckt natürlich auch mein Interesse. Es ist ein 1500er
Lada Samara, der auf unseren Straßen eindeutig zu den Raritäten zählt.
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