30. April 2010

Das "Künstler" eine Profession sei, ist durchaus nicht allen Menschen klar, die mit Kultur befaßt sind. Ein Künstler, der hat ja Zeit, daß er dauernd was schreibt. Und dann liest man da so Sachen. Offenbar halte ich alle anderen für Idioten. So ist das also mit Künstlern.

Ich bin noch nie zuvor so ansatzlos und umfassend von einem Politiker attackiert worden, wie das gestern bei unserer "Konferenz in Permanenz" geschehen ist. Kurioserweise unter Nennung von Gründen, die unter den Anwesenden offenbar niemand nachvollziehen konnte.

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Rahmen dieses merkwürdigen Ausrittes eines Politikers aus der Region war das Arbeitsgespräch mit Dietmar Seiler, dem künstlerischen Leiter der "regionale10". (Hier vor einem Bild von Hannes Schwarz, neben dem Bildhauer Albert Schmuck und der Grafikerin Renate Krammer.)

Der "Themenkatalog" zu diesem Meeting steht im Projekt-Logbuch: [link] Daß mir ausgerechnet ein Kulturpolitiker diesen Themenkatalog als Affront auslegt und ihn offenbar als persönlichen Angriff deutet, der genau damit, einer Attacke auf eine einzelne Person, quittiert wird, weist zumindest darauf hin, daß hier einige der Bereiche treffend skizziert sind, die dringend öffentlicher Debatte bedürfen. (Da es von dieser Konferenz eine Aufzeichnung gibt, werde ich das inhaltliche Ergebnis noch aufarbeiten und als Arbeitspapier verfügbar machen.)

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Von links: Martin Krusche & Michaela Zingerle ("kunst ost"), Helmuth Kienreich (Bgm. Weiz),
Bettina Vollath (Landeskulturreferentin) und Christoph Stark (Obmann der "Energie-Region")

Anschließend hatten wir es auch sehr gesellig. Kulturlandesrätin Bettina Vollath war dafür zu haben gewesen, daß wir die erste formelle "Leader Landes-Kulturkonferenz" [link] in einer Autowerkstatt realisieren. Es ging mir darum, Kulturbereich und Arbeitswelt demonstrativ zu verknüpfen, wie das ja auch in unserer Arbeit, etwa im aktuellen "April-Festival" [link] geschieht.

Schritt für Schritt und Punkt für Punkt bleibt quer durch die Steiermark überhaupt erst herauszuarbeiten, auf welchen Wegen sich eine neue Betonung der Kunst zu welchen Vermittlungsformen führen läßt.

Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov betonte in der Debatte, wo die Politik aktuelle Krisen nicht bewältigt und manche Aufgaben nicht geschafft habe, seien nun also die Künstler dran, in dieser Angelegenheit etwas zu schaffen oder zu dekorieren. Sie warnte vor einer Instrumentalisierung der Kunst.

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Ich bin nebenbei auch mit meinen persönlichen Obsessionen zum Zug gekommen. Da es ohne Sozialgeschichte und Alltagskultur in unserem regionalen Arbeitsbereich nicht geht, ist dieser Themenblock einer meiner Favoriten: Klassische Automobile als Ausdruck gesellschftlicher Bewegungen; im mehrfachen Sinn des Wortes.

Gastgeber Alois Loder war so freundlich, einige seiner Bekannten einzuladen, daß sie uns ihre Schmuckstücke zeigen; wie diesen zirka 1930er Ford Model A, ein Meisterwerk vom Beginn der Massenmobilität.


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17•10