13. März 2010

Es ist der kürzeste 680er Steyr, den ich je gesehen hab. Ich tippe auf einen alten Dreiachser, dem ein findigen Bauer einfach den Hintern weggeschnitten hat, um so zu einer preiswerten und wendigen Basis für den Kran zu kommen.

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Ich war auf dem Weg nach Pöllau, wo wir uns zu einer Kulturkonferenz trafen. Erfahrene Leute aus der gesamten Steiermark, ganz unterschiedliche Erfahrungshintergründe für höchst unterschiedliche Arbeitsbedingungen.

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Von links: Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov neben Gabriele Hagn und Sandra Kocuvan von der Kulturabteilung des Landes Steiermark. Ich erlebe nun seit einigen Jahren, daß mit Politik und Verwaltung die Bedingungen der Kunst in solchen Treffen sehr fruchtbar verhandelt werden können.

Das steht massiv im Kontrast zu jenen Veranstaltungen, die als kulturpolitische "Diskussionsveranstaltungen" auf Bühnen inszeniert werden, was auffallend viele Fachleute bewegt, sich vor allem selbst zu inszenieren. Ich gebe überhaupt nichts auf derlei Tänzchen und habe es wesentlich lieber, wenn Professionals ihre Angelegenheiten konzentriert verhandeln.

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Ich mag es außerdem sehr, wenn diese Arbeitstreffen sich an den Orten unseres Lebens und Arbeitens ereignen, statt alle Leute stets ins Landeszentrum zu holen. Da wird dann auch besser verstanden, wovon wir reden und was die konkreten Rahmensituationen sind, in denen wir um Positionen für die Kunst ringen.

Denn es liegt von uns aus kein Heilsversprechen in der Befassung mit Kunst. Das bedeutet, es müssen gute Gründe genannt werden, um Mittel für das Kunstgeschehen zu erlangen. Mir ist nämlich keine Charta bekannt, die besagen würde, Gegenwartskunst sei das Wichtigste auf der Welt.

Außerdem sind wir gefordert, immer wieder seriöse Standortbestimmungen vorzunehmen. Eine Session mit dem Philosophen Erwin Fiala [link] hatte für uns einst klar in den Fokus gerückt: Wenn wir selbst nicht stets neu klären was Kunst sei, übernehmen das Politik und Wirtschaft sehr gerne für uns.

Ich hab schon viel Geschrei in solchen Zusammenhängen erlebt. Das langweilt mich zum Gähnen. Faktum bleibt zwar, daß sich mancherorts in Politik und Verwaltung bei einzelnen Personen eine geradezu Übelkeit auslösende Borniertheit finden läßt, aber die sind sowieso nicht erreichbar, auch nicht über Geschrei. Hier in den Regionen erlebe ich inzwischen, daß sich über professionelles Arbeiten und die Aussicht, daß die Arbeit auch Spaß machen kann, einiges bewegen läßt.

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Übrigens! In diese Tage fiel auch, daß ich mit dem Künstler Jochen Gerz und dem Kunsthistoriker Werner Fenz in einer Gesprächsrunde saß. Das "Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark", dem Fenz vorsteht, hat das Gerz-Projekt "63 Jahre danach" (2008/2009) realisiert und damit auch in Gleisdorf Halt gemacht.

Alexandra Weitzer hat die Session unter dem Titel "Die Pflicht des Betrachters" gefeatured: [link] Es ist für mich unverzichtbar, daß wir immer wieder Personen von internationalem Rang da haben. Mich interessiert daran nicht das Repräsentations-Potential, sondern die Möglichkeit, mit so erfahrenen Kulturschaffenden ins unmittelbare Gespräch zu kommen.

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Auf nationaler Ebene ist das natürlich leichter zu bewerkstelligen. Naja, das war dann mehr eine Art "Veteranentreffen" in der Grazer "Brücke". Sir Oliver Mally und Martin Moro haben aufgespielt. Daß der Sir auf Blitzlicht noch heftiger reagiert, als ich das selbst kenne, fand so seinen Ausdruck.

Wir hatten ja vor der Jahreswende einen kleinen Pakt geschlossen, dessen Einlösung sich ein wenig hingezogen hat. (Siehe "next code: asking", "the track"!) Höchste Zeit also, der Sache so einen vergnügten Schritt näher zu kommen.

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