17. Februar 2010 Im
slowenischen Pesnica steht dieser bullige TAM-Tanker der Feuwerwehr, ein MAN-Lizenzbau aus
Maribor. Josip Broz Tito hatte den Vorläufer dieses jugoslawischen LKW am letzten
Dezembertag des Jahres 1946 der Öffentlichkeit vorgestellt. (Eine rundnäsige
Praga-Lizenz.)
Das bedeutet auch, ich war gestern über die Dörfer auf
dem Weg nach Maribor. 1946 ist ein Datum, das in meiner Umgebung heute nicht mehr gar so
viele Assoziationen auslöst. Aber das ist eine andere Geschichte.
Es ist ja nicht so, daß ich vom Faschingsdienstag gar
nichts gesehen hätte. Da liefen allerhand kleine Wespen, Zauberer, Feen, Ninjas,
Dinosaurier und -- zu meinem Erstaunen -- auch winzige Selbstmordattentäter herum.
Der eigentliche Anlaß war aber ein Besuch in der "Umetnostna Galerija Maribor". Das
slawische Wort "Umetnost" bedeutet "Kunst". Dazu passend: Zwei
Kuratorinnen im Café Picasso. Simona Vidmar (links) ist seit und zehn Jahren
für die Marburger Galerie tätig. Mirjana Peitler-Selakov hat mir ihr einige Optionen der
Kooperation für die kommenden Jahre besprochen.
In der Galerie eine beachtliche Schau slowenischer
Zeichenkunst etwa ab dem Zweiten Weltkrieg und eine Personale der humorvollen Petra Varl.
Lohnende Ziele für die kurze und unbeschwerte Fahrt nach Maribor.
Vor Jahren gab es in Radkersburg ein Kunstfestival mit dem
Titel "Grenze im Fluß". Ich hab mir das auf der Rückreise nahe Mureck
angesehen. Die Brücke als Trägerin jener imaginären Linie, durch die 1919 getrennt
wurde, was ursprünglich über Jahrhunderte ungetrennt war.
Die Tafel ist noch so jung wie die Republik Slowenien.
Stille Markierung für rund ein Jahrhundert enormer Bewegungen in Geschichte und
Geschichten der Menschen. Kräftespiele in unserer Fundamenten.
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