14. Februar 2010
Ein Balkon des Pflegeheims in Gleisdorf. Wenn dort auch
nicht mehr nach den Sternen gegriffen wird, jemand blickt nach ihnen. Und auf dem Heimweg
fand ich Blumenzwiebeln an der Tür vor.
... nebst einer Parkuhr preiswert verpackt, also eine
prinzipiell nützliche Wahlkampfgabe der hiesigen Sozialdemokratie. Wem habe ich bloß
kürzlich geschrieben, man werde da wohl keinen Kolo Wallisch mehr finden? Dafür ist
Dollfuß jederzeit wieder in vieler Munde. Kuriose Zeit!
Bei meinem Tingeln über die Dörfer erlebe
ich hier, daß die Christlichsozialen zwar dominieren, doch momentan herrscht viel Unruhe,
weil man das BZÖ und diverse (mögliche) "Bürgerlisten" nicht einzuschätzen
weiß. Ich denke, gestern war formeller Abgabetag der Nennungen, man weiß also heute, was
da ist. |
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Auch die Kommunisten sind auf dem Lande
angekommen und es gibt inzwischen zumindest so viel Redlichkeit in den Diskursen, daß
sich niemand zur Blödheit versteigt, im aktuellen Wahlkampf Stalin heraufzubeschwören.
Wir haben sowieso mit unseren "Vaterländischen"
genug zu tun, mit Karrieristen und Schnöseln, mit Leuten, die das Land als Casino
betrachten. Immer noch rechnen manche dem Volk lieber vor, was uns Kleinkriminelle alles
kosten, um die eigentlich interessante Rechnung zu meiden: Was kosten uns jene Eliten, die
keine Hemmungen haben, eine Republik auszuplündern? Das sieht dann ungefähr so aus
(Quelle: "Der Standard"):
Und kommen Sie mir nicht mit dem angeblichen
"Neid-Thema". Wir haben am Beispiel Hypo Alpe Adria gerade erlebt, wie reiche
Leute auf die schnelle Tour VIERZIG PROZENT Profit machen, indem sie ihr Geld einsetzen,
ohne etwas Nützliches zu produzieren oder anzubieten. Das ganze Volk darf hinterher die
Löcher stopfen, die durch solche Aktionen gerissen werden.
Aber auch österreichische Banken agieren als Hehler
hinterzogener Werte. Autor Christian Felber kolportiert in der gleichen Zeitungs-Ausgabe,
daß in Österreich geschätze 70 MILLIARDEN Euro an ausländischen Geldern geparkt sind,
vor anderen Behörden durch das Bankgeheimnis verborgen.
Und noch einmal:
Das Neid-Thema können Sie sich wo hinschieben. Ich habe gerade diese Woche Post vom
Finanzamt und von der Sozialversicherung bekommen. Von meinem Einkommen aus Erwerbsarbeit
darf ich übers Jahr rund 40 Prozent an diese Einrichtungen abführen. Klar? Okay? Klar!
Ich neide unter Garantie niemandem die Million, die er oder
sie in der Schweiz veranlagt. Denn mein Leben funktioniert sehr gut wie es ist und wäre
perfekt, wenn es mir finanziell ETWAS leichter fiele; dazu ist aber keine Million nötig.
Doch wer seine Million hat oder macht, soll genau so wie ich (!) 40 Prozent davon bei
Finanzamt und Sozialversicherung einzahlen, um den hohen Lebensstandard in diesem Land zu
stützen. Von da ab mögen die Reichen dann reich sein wie sie wollen, mir wurscht.
Und genau DAS bleibt mir die Politik schuldig, was mich
sehr ärgert. Da reden wir noch nicht über den Ärger, den mir jene depperten
Vaterländischen gelegentlich verursachen, die eine so simple politische Forderung nicht
auf die Reihe kriegen und sich dafür an "Ausländern" abarbeiten.
Aber so lange sich die Buberln und Schnösel
letztlich selber zur "High Society" hocharbeiten möchten, wofür es ja
einige Beispiele in Österreichs Politik gibt, werden diese Probleme wohl nicht angemessen
geregelt werden. Und solange man mit den Augen zwinkert, wenn ein Sozi als (Salz-) Baron
vorgeführt wird, wahlweise eine Schwarze als Gräfin, habe wir das Problem, daß sich ein
Pöbel diesen selbstrekrutierenden Eliten andient. Untertanenbuckelei! Noch einmal Felber in dieser Sache ... ja, welche Leistung ist da zu
finden? Und warum und wie können Familien daran verdienen, wenn eine Bank verklopft wird,
die ein ganzes Bundesland zu ruinieren droht? |
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