8. Jänner 2010

log1524a.jpg (15877 Byte)

Entlegene Kammern und endlose Felder. Das war alles nun ein Geschehen auf völlig anderem Terrain als dem mir vertrauten. Nach den Frühlingstagen ein Wintereinbruch. Freunde im Süden. Die Kunst und die kommenden Jahre.

log1524b.jpg (19327 Byte)

Das Zentrum von Sombor hat Züge von Altösterreich. Tafeln zeigen Straßen- und Platznamen dreifach: Serbisch in Latinica und Cyrilica, dann noch in Ungarisch. Die serbische Vojvodina hat einen starken ungarischen Anteil an Menschen, ist politisch eine Konsequenz von 1848. Aber das spielt heute nur eine sehr geringe Rolle. Der Sezessionskrieg Jugoslawiens hat alle Strukturen und Gemeinschaften erschüttert, teils zerrüttet.

log1524c.jpg (28341 Byte)

Das gilt gewissermaßen auch für die "Matica Srpska". Die bedeutendste Bibliothek Serbiens, deren Grundlagen schon vor geraumer Zeit vom Staat übernommen worden waren, was sich während des Krieges nicht gerade vorteilhaft ausgewirkt hat.

Die "Matica Srpska" wurde übrigens von wohlhabenden serbischen Honoratioren in Pest gegründet, hatte also ihre erste Präsenz in Ungarn. Mich verbindet mit dem Haus vor allem der dort tätige Slawist Rasa Doderovic.

log1524d.jpg (21403 Byte)

Rasa, hier auf dem Foto mit Kunsthistorikerin Mirjana Selakov, hat uns die Geschichte des Hauses erzählt. An anderen Plätzen: Unsere Debatten über den Stand der Dinge Europas, über historische Hintergründe und mögliche Zukunftsperspektiven sind wesentliche Grundlagen für mein "Balkan-Büro", das nun als konstituiert gilt.

Genau genommen war es Rasa, der mir sozusagen den letzten Impuls gab, durch den inzwischen meine "mobile Kanzlei" mit ihrer klaren Widmung an den Südosten so greifbar geworden ist. Das Kanzleischild liegt bereit. Eine erste Markierung dazu hatte ich am Vorabend des 2010er-Jahres schon in der "ART klinika" in Novi Sad angebracht.

log1524e.jpg (17422 Byte)

Das handliche Strohbüschel wird als materielle Metapher in mehreren Abschnitten und an verschiedenen Orten eine Rolle spielen. Das sind Aspekte der Kunst und der Diskurse. Wir sind in diesen Tagen aber auch in die anderen der "Vier Genres" [link] hineingegangen. Zur Erinnerung, ich habe für "kunst ost" vier Felder in einen Zusammenhang gestellt: Alltagskultur, Voluntary Arts, Kunsthandwerk und Gegenwartskunst.

Wie das praktisch funktioniert und warum die vier Genres NICHT hierarchisch (vertikal) zu einander angeordnet sind, sondern komplementär, also HORIZONTAL gelagert, habe ich an einem konkreten Beispiel darzustellen begonnen. Durch eine detaillierte Schilderung des 1. Jänner 2010, seiner Verlaufs mit den Personen, die uns dabei begleitet haben. Die ersten Teile davon befinden sich auf dem neuen "mezblog":

"freitag, der 1. jänner 2010" [part #1] [part #2] [part #3] [part #4] [part #5]


[kontakt] [reset] [krusche]

1•10