4. Dezember 2009 Was habe
ich bei Alan Parkers "The Commitments" (1991) gelacht. Bei seinem Film "Angela's Ashes"
(1999) ist mir das flott vergangen.
Das war also nicht die beste Wahl, wo ich abends
Entspannung und etwas Erheiterung finden wollte. Doch es ist eine berührende
Demonstration, was gemeint sein kann, wenn man zum Thema Kunst fragt: "Wozu soll
es das geben?"
Dieses Erzählen von Leben. Was hier am Beispiel Irlands
der 1930er- und 40er-Jahre gezeigt wird, ist jene schneidende, kalte, die Menschen
verhärtende Armut, wie sie auch unsere Leute gekannt haben. Man könnte nebenbei daran
denken, wie viele genau das inzwischen wieder betrifft oder ihnen zumindest massiv droht.
Cut!
Tage merkwürdigere Bewegungen. Unruhe und Klärungen. Es
war ein erhebliches Ringen um das Projekt "kunst ost". Doch nun
haben wir aus allen zuständigen Gremien Zustimmung erhalten und können uns so der
kulturellen Praxis in der Region auf neuer Ebene widmen.
Die aktualisierter Website: [link]
Cut!
Ich habe eingangs das Thema Armut erwähnt. Dem steht
gegenüber, daß immer mehr wohlhabende Leute sich aus dem unerschöpflichen Pool armer
Menschen bedienen, um sich ihr Leben noch ein wenig zu polstern. Baustellen, Bordelle,
Bürgerhäuser ... überall herrscht Bedarf.
Es wird geschätzt, daß weltweit rund 12,3 Millionen
Menschen in Zwangsarbeit gepreßt sind. Menschenhandel boomt. Der bewegt aktuell rund 2,4
Millionen Opfer. Davon sind etwa 80 Prozent Frauen und Mädchen, die als Prostituierte und
Haushaltshilfen rekrutiert werden. (Quelle: "Der Standard")
Solche Dinge sollten gewußt werden. Was blasen uns statt
dessen die Vaterländischen in die Ohren? Was wird uns auf dem Boulevard täglich
aufgekocht? Es ist das Thema "Muslime".
Warum sollten Strache und Konsorten jene
Eliten angreifen, zu denen sie selbst gerne gehören möchten? Auf diesem grotesken Poster sind weit mehr Minarette vorhanden als man in der
ganzen Schweiz finden könnte. Warum machen die das?
Weil sie sich vielleicht lieber nicht damit beschäftigen
möchten, wie viel vom Reichtum der Schweiz aus der konsequenten Beschädigung ganzer
Völker resultiert? In Österreich wird es ähnlich gespielt.
Einige Fakten: Der muslimische Bevölkerungsanteil beträgt
in Österreich 4,2 Prozent. Das drückt sich im gesamten Bundesgebiet in gerade einmal
drei Moscheen mit Minaretten aus. [Quelle]
Dieser muslimische Anteil handelt auch von Aleviten, wie mein bevorzugter Pizza-Koch einer
ist. |
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Oder von Leuten aus Bosnien. Und von
unzähligen anderen Menschen, die durch nichts mit dem in Verbindung gebracht werden
können und dürfen, was als "islamistischer Extremismus" dargestellt wird.
Diesen Menschen sichert unser Staatsgrundgesetz ebenso wie die "Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte" Religionsfreiheit zu. ["Kirche in Österreich"]
Die Anzahl der Muslime in Österreich gleicht jener der
Evangelischen in Österreich. [Quelle]
Deren Anteil von rund vier Prozent scheint keinerlei Schwankungen unterworfen zu sein,
denn diese Zahl habe ich schon vor vielen Jahren ebenso gehört. (Wer redet heute noch
darüber, mit welcher blutigen Brutalität die katholische Herrschaft in Österreich die Gegenreformation
umgesetzt und so diresen geringen Anteil von Protestanten durchgesetzt hat?)
All die polemischen Ausritte wie auch aktuelle Schweizer
Blödheiten, die überdies wichtige Konventionen verletzen, sind der Krawall, der davon
ablenken soll, daß die Innenpolitik zahlloser Länder ihrer Gegenwart nicht gewachsen
ist, was befürchten läßt, diese Leute sind auch für die Bearbeitung der Zukunft nicht
kompetent aufgestellt.
Ich würde mich ja viel lieber statt über 340.000 Muslime
in Österreich über jene Leute unterhalten, deren Reichtum sich auffallend schlecht zu
ihrem Beitrag für das Gemeinwesen verhält:
>>Eine Viertel Million BürgerInnen sind reich,
haben also mehr als 70.000 Euro Geldvermögen oder Jahreseinkommen. Ihr Vermögen nimmt
ebenfalls zu. Erwähnenswert ist, dass die 100 reichsten ÖsterreicherInnen zusammen sechs
mal so viel Vermögen besitzen, wie das jährliche Einkommen der einen Million ärmsten
Menschen beträgt.<< [Quelle]
Da wäre über eine tatsächliche Gefahrenquelle die Rede,
wenn wir unsere Kultur und den sozialen Frieden im Auge hätten, beides wichtige
Fundamente eines blühenden Landes. Statt über drei bis vier Minarette (mehr sind es ja
auch in der Schweiz nicht) in Unruhe zu kommen, sollte uns hier wie dort eher
beschäftigen, was diese Gesellschaft massiv bedroht:
>>Realer Einkommensverlust für Arme: Weiter
aufgegangen ist auch die Einkommensschere zwischen Arm und Reich. 1998 lagen die
niedrigsten zehn Prozent der Einkommen unter 2.486 Euro, 2007 bei 2.583 Euro. Das ergibt
zwar einen mageren absoluten Anstieg um 3,93 Prozent, bereinigt um die Inflation kamen die
unteren zehn Prozent der Einkommen aber nur auf 88 Prozent des Werts von 1999.<< [Quelle]
Sehen Sie sich auf der Website des Rechnungshofes [link] die "Einkommensberichte"
[link]
an. Interessante Lektüre!
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