18. September 2009

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Ich liebe es, solche Momente zu erwischen. Mein ständiger "Blickhunger", elektrifiziert, also stets eine Kamera griffbereit, geladene Akkus sind wichtig ... gestern hab ich mit einem Handwerker, einem vorzügliche Tischler, darüber gesprochen, was geschehen würde, wenn wir einmal für vier Wochen ohne Strom wären ...

Er, der vorzügliche Tischler, hätte ohne Strom immer noch gut zu tun, auch wenn er sich in manchen Zugriffen umstellen müßte. Ich wäre auf schmerzlicher Art etlicher vertrauter Möglichkeiten beraubt und die Umstellung würde mich emotional sehr hart treffen.

Immerhin, da ist stets ein Packen frischer, dicker Notizhefte bereitgelegt. Und Stifte. Ausreichend Stifte. Ich hätte nach einiger Zeit wieder gut zu tun, müßte aber auf all diese elektrifizierten Aspekte schwer verzichten. Gut, im Moment droht das nicht. Und ich war vergnügt, daß mich Künstlerin Sylvia Eckermann so nahe an sich herangelassen hat, blickhungrig, elektrifiziert, die Kamera in der Hand.

Falls jemand zu heftiger Sinnzuweisung neigt, mag einem dieses Bild allerhand zu denken aufgeben, so als hätte jemand Spaß daran gefunden, ein Rätsel zu zeichnen, dessen Lösung einen Wegweiser beinhaltet.

Sinnstiftung, Kontextstapelei, die letzten Tage waren für mich von allerhand Debatten über die Kunst geprägt. Von mir aus kann das so weitergehen. Die Kunst als soziales System (Luhmann) und die Rätsel, die einem stets zufallen; Wegweiser ... Halt! Diese Woche hab ich mir nach mehreren Wegweisern die Augen ausgeschaut.

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Vorgestern. Nein, noch früher. Diesmal waren es keine "Mühen der Ebene", ganz im Gegenteil. Es sind Freuden der verlassenen Strecke auf dem Weg in eine gebirgige Region der Steiermark gewesen. Bei St. Michael von der Autobahn runter und über die Dörfer. Was war das einst für eine bedrückende Situation! "Gastarbeiter-Route" ist ein Synonym für "potenzielles Schlachtfeld" gewesen.

Heute rollt man dort durch eine Verkehrslage nahe Null. Eine Gefühl wie sonst in meinen Kindertagen, als noch viele Strecken gemacht werden konnten, ohne daß man in einer Streßpartie steckte. Ich war auf dem Weg zu Kulturwissenschafter Günther Marchner, der sich am Ortsrand von Bad Mitterndorf ein Häuschen gebaut hat, das uns als Ort zu Debatten über die Kunst gerichtet war.

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Lange hatte ich keine solche Stille in der Umgebung mehr erlebt, nachts noch um eine Finsternis ergänzt, wie sie in der Stadt natürlich undenkbar ist. (Außer der Strom würde ausfallen.) Ein Pendeln zwischen Wachheit und Müdigkeit ... die Zähne im Fleisch der Ideen.

Wie erwähnt: Von mir aus kann das so weitergehen!


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