9. September 2009 Ein
später Motorradfahrer in kurzen Hosen, es war schon gegen Mitternacht, davor hatte ich
über einigen Gläschen Bier so allerhand erfahren, was man von den Eingeweiden der Stadt
wissen kann.
All die Begehrlichkeiten und auch die Heuchelei, naja,
nicht überraschend ... Vor wenigen Tagen war ich in diesem Gastgarten über eine lokale
Salongröße erstaunt gewesen, einen situierten Herren, wie seine Garderobe annehmen
ließ. Mit welcher zum Erbrechen bösen Abschätzigkeit sich der nicht gerade stattliche
Mensch zuerst ausdrücklich über Frauen und dann über seine Umgebung ausließ, war
verblüffend.
Abschätzigkeit, gemischt mit Angriffslust, ich gebe zu,
das ist mir auch nicht fremd. Aber über die Ergebnisse solcher Ausritte bestehen
natürlich keinerlei Unklarheiten. Was nun genau deshalb die Lust, Prügel aller Arten
auszuteilen, so blühen läßt, ist mir ein wenig rätselhaft.
Unterm Strich bleibt offenbar, daß diese von der
Gegenreformation moralisch völlig unterminierte, katholisch geprägte Kultur einen langen
Schatten wirft. Es bliebe dann freilich immer noch eine Frage individueller Emanzipation,
um eine Haltung zu finden, in der man seinen Rachen auch irgendwann voll bekommt. Das
scheint jedoch eine schwierige Übung zu sein.
Cut!
Die Kunstschaffenden Björn Segschneider und Lisa Truttmann
beim Lokalaugenschein in Gleisdorf, Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov (rechts) beim Planen
der Positionen auf der "Strecke" durch die Stadt ... Wir werden in einigen Wochen "next code: crossing"
eröffnen, unseren heurigen Beitrag zum, Festival "steirischer herbst".
Es ist, wie schon erwähnt, das "vorletzte
Kapitel" des "dritten Buches" einer langjährigen Geschichte. Durch die
zunehmende Zusammenarbeit mit wesentlich jüngeren Kunstschaffenden erlebe ich eine sehr
interessante Verschiebung meines eigenen Fokus im Blick auf jene
"Wirkungsgeschichten", die mir Anlaß zu diesem oder jenem Arbeitsschwerpunkt
geben.
Cut!
Ein Lob dem Teleobjektiv, denn gelegentlich sehe ich eine
Rarität an mir vorbeirollen, die ich bloß noch aus dieser Perspektive kriege, weil sie
mir zu spät aufgefallen ist. Das ist ein Steyr-Puch 700 C, mit Sicherheit einer der
effizientesten Kombis in der gesamten Automobilgeschichte.
Der flache Boxermotor im Heck ermöglicht eine
durchgängige Ladefläche und das Rolldach läßt sich bei Bedarf weit öffnen. Der
Spritverbrauch übersteigt nur unwesentlich jenen eines Benzinfeuerzeugs. Ein Konzept, dem
sich unsere Gesellschaft mutmaßlich wieder stärker zuwenden wird müssen.
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