31. August 2009

Es rührte sich wenig in der Botanic Avenue an jener Stelle, bevor sie nördlich in die Dublin Road mündet. Ein schillerndes Pärchen, jugendliche Nachtschwärmer. An der Kreuzung, wo die Donegall Road quert, war um diese Zeit der riesige gelbe Gelenksbus vermutlich schon abgezogen worden. Eine Art fahrbare Klinik, in der Betrunkene, die aus dem Leben zu kippen drohten, zurückgeholt werden konnten. Wenn alles gut ging.

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Pünktlich! Zwischen 5:29 und 5:30 Uhr rollte die tschechische Limousine in die Cromwell Road herein, hielt zwischen den zwei "Brückenpfeilern", einem etwas derangierten indischen Lokal und einem Schuppen für "Fish and Chips".

Im Kofferraum des Wagens könnte man übernachten. Dazu ein derart geräumiger Fonds, daß ihn wohl auch die Queen nicht verachten würde. Immerhin werden Bentleys heute unter dem gleichen Konzerndach gebaut wie Škodas. (Die Antwort lautet: VW.)

Fußnote:
Rolls Royce gehört inzwischen zum BMW-Konzern, doch wirklich amüsant finden wohl viele (außer der Queen), daß Jaguar und Land Rover vom indischen Tata-Konzern gekauft wurden, also nun in ein Land gehören, das einst Kolonie Großbritanniens gewesen ist.

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Auf dem Weg zum Flughafen fragte der stämmige Taxifahrer: "Did you like it?" Meine Antwort lautete: "I don't know." Belfast ist eine beeindruckende Stadt, die meine Neugier entzündet hat. Aber wie hatte ich annehmen können, daß "The Troubles" vorbei seien, auch wenn der "Bloody Sunday" mehr als dreißig Jahre zurück liegt?

Der Friedensprozeß nach dem Bürgerkrieg mündete erst vor rund einem Jahrzehnt in stabilere Verhältnisse. Was von all dem noch präsent ist, verursachte mir einen tiefen Schrecken, der mir anfangs unklar blieb, mich konfus gemacht hatte.

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Das waren doch alles immer nur Schlagworte gewesen, Nachrichten, Bilder; und einige Kuriositäten wie dieser Pop-Song ... Die eingängige Melodie von John Lennon habe ich heute noch im Ohr.

Das Album "Some Time in New York City" von John Lennon und der "Plastic Ono Band" war in meinen Teenager-Tagen wenig populär gewesen. Zu viele Leute hatten sich über Yoko Ono als angebliche Ursache des Auseinanderbrechens der "Beatles" mokiert. Diese schöne, schlichte Melodie und:

>>if you had the luck of the irish / you´d be sorry and wish you were dead / you should have the luck of the irish / and you´d wish you was english instead ...<< [auf youtube]

Ich war nun mit sehr unbedarften Vorstellungen nach Belfast gekommen. Ich blieb einige Tage sehr irritiert, um dann schnell zu begreifen: Es ist natürlich weitaus komplizierter, als der Song von Lennon vermuten läßt.

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