2. Juni 2009 Es scheint
ganz so, als würde sich dieser Juni für einen September halten. Zu meinem Vorteil
hatte ich die dicken Socken in keinen gar so tiefen Laden versenkt.
Von einer Reise heimzukehren bedeutet nicht bloß
Adaptionsproblemchen und eine Tasche voller schmutziger Wäsche. Es bedeutet auch einen
Stapel von Zeitschriften und Journalen, die zu lesen sein werden. Anderer Taktschlag.
Andere Klänge im Ohr. ("Aide Jano ...") Sagt einer: "Du hast das Eis
gebrochen. Komm wieder, wenn Du Lust hast. Es muß ja nicht um Arbeit gehn."
Ein breiter Weg und recht viel flache Fläche. In Ungarn
dieses kuriose Memento. (Das unverkennbare Rücklicht gehört einem Ford Cortina.) Ich bin
in diesen Tagen gefragt worden: "Waren Sie schon einmal in Yugoslawien?"
Ich habe keine Vorstellung, wie es sich anfühlen mag, wenn man den größten Teil der
eigenen Biografie mit einem versunkenen Staat verknüpft sieht.
Durch Ungarn nach Serbien, eine komfortable Art, solche
Ziele zu erreichen. In Serbien beträgt ein gutes durchschnittliches Monatseinkommen rund
300 Euro. Der Sprit ist aber etwa so teuer wie bei uns. Das sorgt über Land für eine
sehr ruhige Verkehrslage. Die Pferdegespanne in der Vojvodina waren einst, wie bei uns,
ein Hinweis auf wohlhabende Bauern. So ist es nicht mehr. Während ich hier unter meinen
Leuten stets welche jammern höre, was mir schon zu den Ohren herauskommt, hab ich dort
niemanden in solcher Tonlage erlebt.
Was hat sich inzwischen hinter meinem Rücken zuhause
getan? Natürlich hat sich der vaterländische Martin Graf nicht aus dem Parlament
zurückgezogen. Mein Dämon Vogeltanz wußte mich dafür mit einem Link, der den
peinlichen Status des Graf auf kuriose Art illustriert, zu entschädigen. Der brachiale
Rob Muntz hat den Parlamentarier im Hohen Haus vorgeführt: [link] (Diese
geschniegelten Burschen sind so voller "Heimatliebe", aber ohne jeden Esprit.
Wie deprimierend!)
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