22. April 2009

Dieses Automobilformat war etliche Zeit Anlaß für ein müdes Lächeln von "Westlern"; der "Trabi". Sehr lange hat solche "Erhabenheit" allerdings nicht gehalten. Inzwischen zerfliegen etliche Major Companies auf dem Autosektor und es weist einiges darauf hin, daß der klassische "Ego-Booster" Auto in solchen bescheidenen Dimensionen sehr viel mehr Zukunft hat als das große Gerät, das vermutlich, wie einst, wieder eher sehr wohlhabenden Eliten vorbehalten sein wird.

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Das "S" auf der Haube dieses Wagens deutet an, daß "Trabant" eigentlich bloß die Modellbezeichnung ist. Das Ergebnis eines Preisausschreibens, eine Referenz an den sowjetischen "Sputnik" für ein Auto, welches von der Marke her gesehen ein "AWZ Sachsenring" ist. (Daher also das "S".)

Ich hab diese Miniatur gestern von Unternehmer Tino Pölzer geschenkt bekommen, der sie mir von einer Reise mitbrachte. Die Gelegenheit dazu hatte sich bei der dritten Vernissage des Festivals "auf.draht" ergeben: "next code: break"

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"Business-Park"-Hausherr Andreas Turk (rechts im Bild) eröffnete. Ein weiteres Ausloten der Möglichkeiten, bestehende Strukturen für die Kunstvermittlung zu nutzen. Gerade dieses Zentrum im Süden von Gleisdorf hat ein erhebliches Aufkommen alltäglich ein- und ausgehender Menschen.

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Darin liegt ein großer Anreiz für uns, weil eine "Berührungsfläche" mit den Werken besteht, deren Niedrigschwelligkeit eine gewidmete Galerie niemals bieten kann. Dem gegenüber ist natürlich die spezielle Widmung eines Ortes für die Kunstvermittlung mit einigen Vorteilen ausgestattet, die ich als Künstler nicht ignorieren mag.

Wir haben im kulturellen Engagement abseits des Landeszentrums allerhand gute Gründe, "Mischformen der Orte" zu bespielen. Die Arbeit innerhalb von "kunst O.ST" handelt unter anderem davon, solche Mischformen zu mehr Kohärenz voranzubringen, also eine Art "zusammenhängendes Erzählen" an "auseinanderfallenden Orten" zu schaffen.

Das entspricht ja auch der gewöhnlichen Lebenssituation in der sogenannten "Provinz". Verstreute Orte des Geschehens. Räumliche Distanzen. Ungleichzeitigkeiten. So ist unser leben hier angelegt.

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Genau da liegt nun eine der besonderen Anforderungen, wenn davon ausgegangen werden darf, daß Kunstschaffen einen Teil des "Erzählens der Welt" ausmacht und daß diese "Erzählungen" regionale Bedeutung entfalten; nicht als "kultureller Sonderfall", sondern als zunehmend selbstverständlicher Anteil eines kulturellen Lebens, das wir einander möglich machen ... über die unterschiedlichsten Professionen eines Gemeinwesens.

Verstreute Orte des Geschehens, räumliche Distanzen und Ungleichzeitigkeiten können und sollen dabei vermutlich nicht eliminiert werden. Sie müssen wohl als Grudnsituation, als Vorbedingung des Geschehens begriffen und gestaltet werden.

Was das konkret bedeutet? Na, daran arbeiten wir ja bei "kunst O.ST". Wie sich zeigt: Mit höchst unterschiedlichen Schlüssen und Arbeitsansätzen.

[auf.draht-doku]

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17•09