27. Oktober 2008

Ich mag Montag insofern, als dieser Tag für viele einen üblen Ruf hat, zu dem ich gerne in Kontrast gerate. Wochenauftakt, aus dem Sonntag rausfallen, unerfreuliche Straßenverkehrslagen ... Mir paßt das. Ich mag den Wochenauftakt. Mein Büro ist ein kleiner, gut überschaubarer Arbeitsplatz. Wenn ich sitze, ist der Platz auf der Höhe meiner Ellbogen durch drei Aspekte dominiert. Von links gesehen: Große Schale Kaffee, Keyboard, Lampe. Ein Bezugsrahmen für Reflexionen.

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Maria Theresia vor dem Kunsthistorischen Museum in Wien. Österreicher sagen gerne "Kaiserin Maria Theresia". Aber sie war nie Kaiserin. (Passive Amtsanmaßung? Kleine Scherz!) Gestern also der Staatsfeiertag. Davon erzähle ich noch im Detail. Den hab ich nämlich höchst anregend zugebracht. Heute freundliche Post, die für mich bereit lag: "Du verpennter provinzschwaetzer !"

"Verpennt"?  Aber ja! Manchmal. Provinz? Sowieso. Schwätzer? Auch. Gelegentlich. Sonst hätte doch mein Publikum nur die halbe Freude an mir. Weiter in der Post: "vor allem merkt man ohnehin an deinen texten, dass du auf keinem gebiet belegt bist und voellig ahnungslos bist."

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Ohje! Erwischt! Dazu möchte ich den Guru zitieren, welchen Alan Arkin (rechts) in der sehr lustigen Klamotte "America's Sweethearts" gibt. Er schenkt dem unter Strom stehenden PR-Manager (Billy Crystal) Trost und Rat:

"Das Leben ist ein Keks!"

Davon ausgehend, diese Klarheit auskostend, live is a cookie, kann ich mich völlig ungeniert den trivialen Seiten dieses meines Lebens zuwenden, das etwa von solchen Momenten handelt:

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Da stöhne ich, weil der Grazer Morgenverkehr unter bleiernem Himmel auch nichts anderes ist als das: bleiern. Aber kurz bevor ich aus der Stadt draußen bin, fällt mir in einem entlegenen Winkel diese klassische "Berlina" auf. So nannte man früher amtliche Stufenheck-Limousinen, ein Begriff, der aus der Welt der Pferdekutschen stammt ("Berline"). Es ist eine Alfa Romeo Giulia Super von 1965, ein Meilensteinchen dieser Geschichten.

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Aber ich bin natürlich auch mit ernsten Dingen befaßt. Der Tierarzt Karl Bauer lud mich eben ein, Anfang November mit ihm in das Kosovo zu fahren. Kollidiert leider mit aktuellen Terminen. Und später im Winter soll es dort sehr ungemütlich sein, weil Strom, Wasser und Heizmaterial nicht einmal annähernd in dem Maß verfügbar sind, wie wir das bei uns für selbstverständlich halten.

Mitte November werden wir in Gleisdorf eine Ausstellung mit Arbeiten von Künstlern aus dem Kosovo realisieren. [link]


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