Aufräumen, ausräumen, die überquellende Lebendigkeit verebbt im großen Gebäude. Ich hab merklich Problemchen, mich aus diesem Getriebe herauszunehmen, mich wieder ganz dem eigenen Arbeitsalltag zuzuwenden. (Meine Doku der Tattoo-Convention ist HIER im Web zu finden.) Wie zu erzählen war, die "Eroberung des Nutzlosen" hat auf der Bundesstraße zwischen Gleisdorf und Weiz eine kuriose Variante gefunden.

Was man hier an einem Dodge Dart sieht, hat sich als "Gib Gummi!" bis an den Wörthersee verbreitet. Dort als sinnleere Geste, als symbolisches Verbrennen von Testosteron, hier als Erhitzen der Reifen, um ihnen jene Bodenhaftung zu verschaffen, den gesteigerten "Grip", durch den das Auto mit seiner erheblichen Kraft dann nach vorne schnellt, statt im Stand zu tänzeln. (Pardon! Ich kenne alle Einwände gegen solche Vergnügungen und hätte auf jeden Einwand eine passable Erwiderung. Aber das wird sich jetzt und hier nicht ausbreiten lassen.)

Mein Dottore kam aus Wien angereist. Seit Jahren ein verläßlicher Konsulent und Wegbegleiter in Fragen der Automobilgeschichte: [link] So waren diese Tage von dem geprägt, was man augenzwinkernd "a boy's thing" nennen mag. Ich schau inzwischen aber etwas unruhig auf meine Checkliste.

Nein, kein Grund zur Unruhe. Es ist alles am Laufen. Kommenden Freitag schließen wir die Reihe der Sessions zur "regionale 08" ab. Gastgeber Richard Mayr, oben im Vordergrund auf der Startposition zum Speed Race, hat für diese Session einen Targi eingeladen.

So nennt man die Männer vom Volk der Tuareg, die Frauen Targia. Ein Berber-Stamm. Dieser Targi wird uns eine Tee-Zeremonie zeigen. Das knüpft an jene Session an, wo uns eine Frau aus Äthiopien eine Kaffeezeremonie ihrer Heimat geboten hat. Somit rundet sich ein Abschnitt von "next code", der nächste ist allerdings schon auf Betriebstemperatur.

Unser heuriger Beitrag zum Kunstfestival "steirischer herbst" ist dem Generalthema der Vermeidung von Unglück gewidmet: "next code: exit".

Zu unserer Crew gehören diesmal auch Nikola Dzafo und die "Art Klinika". Eine Truppe, die aus "Led Art" hervorgegangen ist. Die haben in der Ära Milosevic alle ihre Werke eingefroren und sehr provokante Aktionen auf den Straßen geliefert. Inzwischen hat Serbien ja ein Tauwetter erlebt und vieles kommt in Bewegung.

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