22. April 2008 next code: cruise
ein beitrag zu "pomale" (kunst O.ST)
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ausstellung geöffnet:
Mi., Do. & Fr.:
17:00 bis 20:00
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Die Kunst und das Leben. Oder umgekehrt. Ein
Wechselspiel in einander wirkender Kräfte. Das ist eine Sache der Herzen, gelegentlich
auch des Verstandes und stets eine des Leibes. Wenn es eine Tour ist, die -- wie eben --
nach Gornij Milanovac in West-Serbien führt, dann wird schnell klar: Jede dieser Kräfte
ist gefordert und erschöpflich, vor allem auch die leibliche. Aber jede der Quellen
schöpft aus der jeweils anderen.
Naja, wenn ich nun in dieser Tonart weitermachen würde,
möchte uns womöglich kein Mensch glauben, daß wir das waren und daß wir dort gewesen
sind. Auf dem Foto sieht man ILA, unseren Mann mit dem schweren Werkzeug, beim Abhorchen
der Bodenplatte des nicht mehr ganz taufrischen Transporters, der mit uns vollgepackt war.
Das Foto entstand auf der Rückfahrt nach Österreich, also in der Nacht von gestern auf
heute.
Ein Weilchen davor zeigte sich Sergey Yugov, unser Gast aus
Rußland, in tiefe Konzentration versunken, beim Lauschen des mächtigen Gesanges, den das
Differenzial des Transporters in manchen Drehzahlbereichen anstimmte.
Irgendwo auf dieser Strecke sind wir alle noch ganz munter
gewesen. Auf diesem Bild ist das erahnbar, aber da waren wir schon hungrig wie verlorene
Wölfe, denn an der Grenze von Serbien zu Ungarn war man mit uns etwas umständlich
verfahren und ich hab zum ersten Mal erlebt, welchen erheblichen Charme ein ungarischer
Grenzpolizist entfalten kann, wenn er einen unvermittelt aus Leibeskräften anbrüllt. Der
daraus resultierende Adrenalinschub hatte meine Schläfrigkeit sofort verfliegen lassen.
(Er hatte mich für einen Serben gehalten und ich kein Wort seiner Fragen oder Anweisungen
verstanden. Ich konnte mir Ausmalen, wie man mit den Slawen dort gelegentlich umspringt.)
Nun wären noch die Personen auf dem Foto, der Kunst-Partie
dieser Reise, zu benennen. Vorne kniet Sergey Yugov, hinter ihm stehen (von links) Gerhard
Gross, Regina Peier, Mirjana Selakov, ILA und Walter Köstenbauer. Ich stehe dahinter
(zwischen Mirjana und ILA) neben unserem Fahrer Pedja, einem Expolizisten aus dem Kosovo,
dessen Augenwinkel sehr traurige Spuren tragen. [Große
Ansicht]
Kaum überraschend, daß in allen von uns noch der Abend
davor nachgeklungen hat. Die Leute verstehen es dort, Feste zu feiern und Gästen das Herz
zu erheben. Der Barrique-Wein aus der Gegend ist exzellent, auch der Landeshauptmann singt
zu später Stunde, und irgendwann kriegen sogar sprachunkundige "Schwabe" mit,
was das meint: "Zajdi, zajdi jasno sonce ... "Gehe unter, Sonne!" (HIER
dieses makedonische Lied in einer Version von Haris Dzinovic.)
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