31. März 2008

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Was ein Automobil-Paparazzo wie ich erwarten darf und erhofft: Das schöne Wetter möge es ans Licht bringen. All die schönen Klassiker. Also. Ein 356er Porsche, etwa so alt wie ich. Da neigt sich mein betagter Golf in verwandtschaftlichem Kontext.

Die bescheidenen 50 PS, mit denen ich heute gut lebe, waren damals ein vorzüglicher Wert. Diese Porsches, in vielen Teilen mit dem VW-Käfer verwandt, rangieren in Abstufungen zwischen 40 und 70 PS.

Cut!

Auf dem Boulevard wird wieder Demokratie geübt. In der kuriosen Andeutung, es wäre a) sinnvoll und b) praktisch machbar, aus der EU auszusteigen. Bei allen Schwächen, die man so großen Formationen nachweisen kann, ist das doch ein Konzept, welches aus der Ära der Nationalismen heraus weist. (Quelle: "Kronen Zeitung")

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Wie merkwürdig, daß in diesem Wandlungsprozeß nun Nationalismen derart stark betont werden. Als hätte uns das "Völkische" so sehr überzeugt, so große Wohltaten erwiesen. Verdun. Auschwitz. Srebrenica. Bravo!

Die Schreihälse auf dem Boulevard unterschlagen mit solchen Headlines einen sehr wesentlichen Aspekt. Das Recht geht ja in der Tat vom Volke aus, aber dies ist keine "direkte", sondern eine "repräsentative" Demokratie. (Das müßte man seiner Leserschaft vielleicht öfter erklären.)

Über die Segnungen einer "direkten Demokratie", wie sie hier als wünschenswert angedeutet werden, kann man bei Platon und Aristoteles nachlesen. Das war die politische Kultur kleiner Eliten, die auf Kosten einer Sklavengesellschaft gelebt haben.

Einer wie ich, der bescheidenen Verhältnissen entstammt, kommt leicht ins Grübeln, wenn er solche Phrasen liest, die von Leuten lanciert werden, deren gesamtes journalistisches Werk eines ganz bestimmt nicht befördert: Die Partizipation der Massen (des Volkes) am kulturellen und politischen Leben.

Das ist demnach kaum mehr als Karaoke.

Mich interessiert dieses Thema enorm: Partizipation der Massen am kulturellen und politischen Leben. Ein Fundament zeitgemäßer Demokratie. Dazu die Fragen: Was braucht es dafür? Wie wird das herbeigeführt, gepflegt, gesichert?

Da sehe ich natürlich Agenda auf dem Kunstfeld. Doch ich mißtraue Positionen, die dafür eine "Entelitarisierung der Kunst" promoten. Diese Art kultureller Heimwerkerbewegung unter der Flagge der gnadenlosen Komplexitätsreduktion ebnet vielleicht manche Wege. Aber Ziel ist das keines.

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Es mag ja sein, das zum Beispiel "Readers Digest" der Literarität breiter Schichten auf die Sprünge geholfen hat. Groschenromane haben das auf jeden Fall geleistet. "Die erfolgreichste Buchidee der Welt", das trifft bezüglich ökonomischer Aspekte bestimmt zu.

So klang es übrigens schon in meinen Kindertagen:
>>Vier internationale Erfolgsromane in einem Band – und das für weniger Geld, als Sie im Buchhandel für einen gebundenen Titel zahlen würden! Das alles bieten wir Ihnen zu diesem günstigen Preis: Einen stabilen Einband mit Schutzumschlag • eine augenfreundliche Schrift • robuste Bindung • gutes Papier • ein attraktives Format.<<

Aber! Komplexitätsreduktion als Prinzip, das ist ein Prinzip des Boulevards. Auf dem Kunstfeld wird es dabei schnell eng. "Jeder ein Künstler"? Ha! das möchte ich gerne sehen ...


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