25. März 2008

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Brennholz am Bahndamm, offenbar von einem fahrenden Waggon gefallen. Ich bin immer wieder auf diesen Strecken unterwegs, bei den Geleisen. Daher weiß ich gut, daß die schweren Zugsgarnituren meist schneller da sind als man es überhaupt für möglich hält. Wer außerdem meint, man würde sie verläßlich hören, selbst auf ganz geraden Abschnitten von einigen Kilometern Länge, könnte diese Fehleinschätzung mit dem Leben bezahlen. Man hört die Züge oft nicht kommen.

Wie bitter, daß sich sowas immer wieder erweist und dann Menschenleben kostet. Wir haben das zweiwöchige Kunstfestival "pomale" genau diesem Thema und solchen Aspekten gewidmet: Geschwindigkeitsopfer. Was passiert? Puppenspielerin Elfi Scharf schrieb dieser Tage:

>>Nach einer schrecklichen Botschaft gestern Abend wird es unseren Teil von "pomale", das Maskentheater, nicht mehr geben.<< [link]

Inzwischen ist nicht nur der Schauspieler Helmut Eberhard tot, auch seine Tochter erlag den schweren Verletzungen. (Der Abschnitt, wo das geschehen ist, kommt HIER vor.)

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Ich war mit Kuratorin Mirjana Selakov gerade auf einem anderen Abschnitt der Strecke unterwegs. Dieses Areal wird bei "next code: exit" eine Rolle spielen. Wir waren hier vor Jahren schon zugange [link] und werden nun einige neue Spuren legen.

Cut!

Aus der Spam-Flut aufgegriffen:
>>Alle wissen was Nationalstolz bedeutet - es ist etwas schoenes<<

Und zwar WAS genau? Dumme Legendenbildung, durch die das 20. Jahrhundert zu einem Jahrhundert der Massaker wurde, wie es bis dahin beispiellos gewesen ist.

log1102b.jpg (2958 Byte) >> FAHNEN-MAST MIT FLAGGE Mast: 6,20 Meter hoch mit 1,50 x 0,90 Meter Flagge / Nur 89,50 EUR (statt aehnlich fuer 199,-*)<<

Mag man sich das in den Garten stellen, wenn's beliebt, wohin auch immer. Bliebe noch zu klären, wie jung die Idee ist, daß "ein Volk" eine Art "Kollektivpersönlichkeit" sei, woraus sich Vorstellungen einer "Volkssouveränität" ableiten ließen.

Nichts "Naturgegebenes", sondern kulturelle und politische Konzepte, zu denen (für unsere Versionen) Leute wie Rousseau, Herder und Moritz von Arndt zu nennen wären. Ziemlich viel romantisches Zeug in diesen Konzepten.

Von der Dynastie zur Nation, das haben wir erst 1919 vollzogen, nachdem das Haus Habsburg seine Herrschaft in Blut ertränkt hatte. Die präfaschistische Erste Republik hielt dem Langzeitarbeitslosen Adolf Hitler passabel die Steigbügel, das Nationale durfte als Vaterländisches dann noch ein paar Millionen Menschen ums Leben bringen. Was genau wäre nun nach all dem, nach dieser Geschichte des Nationalen, der "Nationalstolz" als etwas angeblich Schoenes?

Da bitte ich um zweckdienliche Hinweise. Die aktuell gepflegte Xenophobie, die sich als "Heimatliebe" ausgibt, erscheint mir als dreckige Verwandtschaft jener Angst, die vor rund hundert Jahren gut situierte Leute vor dem "Aufstieg der Massen" hatten und ausdrückten.

Damals war gerade erst etabliert, was heute als "Gründerzeit" beschrieben wird. Ein erfolgreiches Bürgertum hatte sich gegenüber den "alten Eliten" durchgesetzt und über wirtschaftliche wie kulturelle Erfolge politische Veränderungen erzwungen.

Genau diese "neuen Eliten" begannen dann flott jene "Massen" zu verunglimpfen und abzuwehren, die ihrerseits nun nach besseren Lebensbedingungen und nach politischer Partizipation drängten.

Ich denke, man würde einen satten Katalog der SELBEN Verunglimpfungen und Unterstellungen vorfinden, wenn man die Diskurse vergleicht, die im "Fin de Siecle" den "aufsteigenden Massen" gewidmet waren, die heute den "ankommenden Massen" ("Ausländer") gewidmet sind.

Im gleichen Grundmuster:
Jene, die schon da sitzen und es einigermaßen gut haben, schanzen und schimpfen gegen jene, die ankommen, aufkommen.

[Wir Kinder des Kalten Krieges]


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13•08