16. März 2008
Hannes Schwarz. Er
ist über 80 Jahre alt, ein Maler von Rang und Erfahrung. Auf dem gewundenen Weg nach
Admont, wo ihm im Stift eine eigene Ausstellung gewidmet ist, fühlt er sich bang, wenn er
daran dachte, die Bilder wieder zu sehen. Druckgrafiken aus den frühen Sechzigern,
großformatige Gemälde. Werden die Bilder bestehen oder wird er sie nicht mehr gut
finden? Das endet also nicht. Nie. Dieses Überprüfen der eigenen Position und dessen,
worin sich der eigene Weg manifestiert hat.
Hannes und seine Frau Friedl, hier neben
Malerin Angelika Haas, hatten früher auf ihren Reisen zu einigen großen Museen wie dem
Louvre Notizen dabei, welche Werke erneut betrachtet werden sollten, um festzustellen, in
welchem Maß die starken Eindrücke, die sie gemacht hatten, über die Zeit standhielten.
Nachdem ich dem dichten Gewusel im
Ausstellungsbereich entkommen war, zu dem auch Autor Bodo Hell gehörte, dem am Samstag zu seinem 65. Geburtstag gratuliert
wurde (man sieht ihn hier im Hintergrund schemenhaft mit seinem Geschenkskorb, er hatte im
Admonter Stift sich mit Abraham a Sancta Clara befaßt), lief ich, in irgendwas versunken,
gegen eine Herren vom Kommunaldienst, schweres Schuhwerk, grelle Arbeitsjacke, die
Schirmkappe tief über den Augen ... Irrtum! Da hatte mir Christian Eisenberger
grinsend den Weg verstellt.
Dort kam mir zum ersten mal vor, wir haben uns
das als eine Art Ritual erarbeitet: Ich frage ihn: "Wann bist du wieder einmal in der
Steiermark?" (Was in dem Fall ja schon eingetroffen war.) Er erzählt mir von
Plänen, die stets wo anders hinführen und fragt mich: "Wann bist du einmal in
Wien?" "Ich bin nie in Wien."
Es ist demnach unerklärlich, wie wir dennoch
über Jahre immer wieder mit einander zu tun haben, denn für gewöhnlich ist keiner von
uns beiden je dort, wo der andere ist. Ich denke, das ergibt ein anschauliches Beispiel
dessen, was Aristoteles mit "Virtualität" gemeint haben mag, die dann eben
gelegentlich in "Aktualität" übergeht.
Cut!
Jetzt gilt es als "amtlich": Mirjana Peitler-Selakov,
ausdauernde Kuratorin unserer Reihe "next code", hat eine interessante Aufgabe übernommen (Quelle:
"Kronen Zeitung"):
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