13. März 2008

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Auf meiner Strecke unterwegs zu sein bringt mir immer wieder kuriose Fundstücke ein. Wie diese Fotografie aus dem Jahre 1968. Zarte 8 x 5,5 cm groß, den Fokus hinreißend an der Frau vorbeigeführt. Die Aufschrift auf der Rückseite nennt einen "Wunderwald" nahe Gastein.

Wie passend zu diesen Tagen, wo die Zeitspanne 1918-1938-1968-2008 zur Debatte steht. Was wir damit zu schaffen haben? Na, was schon! Auf meiner Strecke unterwegs zu sein handelt auch vom Nachdenken. Das Gehen und das Nachdenken vertragen sich erfahrungsgemäß sehr gut. Das hat seit über zweitausend Jahren Traditon. Halt! Bloß weil es in Texten überliefert ist? Wer sagt das eigentlich? Was wissen wir schon darüber, was einst gedacht wurde und was sich rund ums denken bewährte? Damit bin ich flott wieder in der Gegenwart ...

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Ich finde unterwegs auch ganz flüchtige Anordnungen wie dieses Ensemble. Ansehnlich! Die Berufsbezeichnung für solche Tätigkeit lautet "Pflasterer". Das erscheint mir phonetisch sehr schön und paßt vorzüglich zu diesem Gebilde. Männerarbeit? Wie diese:

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Prota von Škart hat mir solche Fotos geschickt: "Nove kuvarice". Neue ... wir haben kein eigenes Wort dafür. Oder? "Kuvarice". Gestickte Sinnsprüche, wie sie vorzugsweise in Küchen angebracht wurden und noch werden. (HIER einige Jungs beim Sticken!) Wir werden das heuer in der Oststeiermark zeigen. NACHDEM hier Jungs gestickt haben.

Und beim kommenden "Divanisieren" ("divaniti") geht es unter anderem darum, "Steinerne Verhältnisse zum Tanzen bringen". Das ist ein Zitat von Michael Petrowitsch und bekommt HIER eine Erzählebene.

log1097d.jpg (19790 Byte) Welche steinernen Verhältnisse und auf welche Art steinern? Ein praktischen Beispiel. Am 5. März erschien jene "WOCHE Gleisdorf", worin ein "Pflegekompetenzzentrum Stubenberg am See" das nebenstehende Inserat geschaltet hatte. Darin schreibt der gezeigte Ehrenfried Fadinger:

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Es ist ja nicht so, daß es mir gar so leicht die Rede verschlägt. Aber dieser unbedarfte Beitrag zum 12. März 1938 hat etwas Überwältigendes. Der Mann war nach eigener Aussage als Soldat beim Überfall der Nazi auf Polen dabei. Daß damit Hitler den Zweiten Weltkrieg eröffnet hatte, bleibt unerwähnt.

Ja, es wird sogar umgedreht, "weil die Wehrmacht plötzlich einen Verteidigungskrieg zu führen hatte", so Fadinger. Weil, wie er meint, "die Russen den Deutschen den Krieg erklärten". Daß das Deutsche Reich in der Verbindung Deutschlands und Österreichs der Aggressor gewesen ist, klingt hier nicht einmal an.

Kurz und für alle Fälle ausdrücklich:
Am 12. März 1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein.

Otto Habsburg hat sich dazu eben auf höchst unappetitliche Art (und von der ÖVP beklatscht) in unserem Parlament äußern dürfen. Statt daß man den greisen Politiker dafür mit nassen Fetzen von der Bühne jagt, darf er sich in der Medienöffentlichkeit sonnen. Dazu demnächst noch Details.

Also: "Steinerne Verhältnisse zum Tanzen bringen". Eine sehr anregende Idee!


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