3. März 2008
Alltagsvorgaben und die Sturmböen der letzten Tage haben
dieses Ensemble generiert. Aber es hätte auch anders kommen können. Daß nämlich ein
Konzept bestünde, wonach diese Anordnung in dieser Farbgebung und Stellung extra gebaut
worden wäre. Trifft sich demnach das Nachenken mit dem sich Ereignenden, steht man
plötzlich vor einem Objet trouvé. Das ist nur eine von vielen Optionen, die sich für
"next space"
nahelegen.
Räume, Oberflächen, Hüllen ... man erkennt leicht, Mark
Blaschitz vom "SPLITTERWERK"
bohrt hier gerade seinen Kalender an. Wir hatten uns für "next code: love"
in einige Irritationen verstrickt, die mir seit Jahren fast schon gewohnheitsmäßig
vertraut sind, wenn ich in frische Abschnitte der Arbeit dieser Crew stolpere. Nichts
weist darauf hin, daß sich das ändern könnte.
Beim "SPLITTERWERK" wird höchst konsequent gegen
den Strich etablierter Ansichten gebürstet, weshalb von dort auch keine luftige Prosa
ausgeht und ich mir regelmäßig ein geschwollenes Hirn hole, sobald ich tiefer in
aktuelle Arbeitzsansätze des Kollektivs reingehe.
Im Eintrag vom 27.
Jänner ist genau davon und auch von den Sturmböen schon die Rede gewesen. Da
konzentriert sich also etwas, das wir in eine formellere Situation überführen werden.
Geheimniskrämerei? Keineswegs!
Architekt Peter Lidl interessiert sich übrigens auch für diese mögliche
Verdichtung von Zugängen. Alltag, Metaebene, Kunst, Architekturpraxis. Wie wird die Welt
erzählt? Und von wem? Welche Konsequenzen hat das für unsere Lebensräume?
Derlei haben wir auch innerhalb der Crew von "next code: cruise"
gerade debattiert. Die "Kumberg-Session" am überaus stürmischen Samstag hat
Orientierungspunkte für die kommenden zwei Jahre gebracht. (Von links: Kunsthistorikerin
Mirjana Selakov, die Künstlerinnen Linda Maria Schwarz und Renate Krammer.)
Dazu kam heute morgen Post vom Historiker Karl Kaser:
>>Lieber Krusche, etwas geschlaucht von einer
vielstündigen Sitzung und anschließender Feier - eh schon wissen: heilige Koalition
...<<
Was darauf hinausläuft, daß nun der Auftakt für unseren
heurigen Beitrag zum Festival "steirischer herbst" einen konkreten Inhalt
gesichert bekommt. Denn "next code: exit" ist im größeren Zusammenhang der Fragen nach
Unglücksvermeidung dem möglichen Ausgang aus Unglück gewidmet. Das ist, wenn man an
Österreich denkt, historisch eng mit dem Geschehen in Südosteuropa verbunden. Auch mit
den Rollen "westlicher" Mächte in diesem Geschehen. Da wir diesmal einen
Schwerpunkt auf Gegenwartskunst aus Ex-Jugoslawien und Serbien setzen (kommendes Jahr wird
es die Türkei sein), wird der sehr sachkundige Kaser ("Abteilung für
Südosteuropäische Geschichte") uns eine Orientierungshilfe geben, mit der wir
unsere Veranstaltungsserie eröffnen wollen.
Wir sind nun auch mit der "herbst"-Crew auf
Stand. (Von links: Kurator Reinhard Braun, Gerda Strobl, die Assistentin der Intendanz,
und Kunsthistorikerin Mirjana Selakov.) Ich denke, wir dürfen dieses Jahr wieder für
unsere Strecke jenseits von Graz geltend machen: Provinz war gestern.
[kontakt] [reset] [krusche] |