28. Februar 2008
So lebhafte Tage. Mit statischen Anteilen. Wie diesem
mutmaßlich 380er Steyr-Diesel in der Ausführung eines Tanklöschfahrzeuges. Also eine
rare Maschine. Abgelegen hinter Markt Hartmannsdorf, das für sich auch etwas abgelegen
ist.
So gefällt mir Geschichte besonders, Historie, wenn sie
sich in solchen Artefakten ausdrückt, die selbst für nichts an Sensationen stehen, aber
etwas von Tausenden Handgriffen repräsentieren. In diesem scheinbar Unerheblichen zeigen
sich Rahmenbedingungen für Besonderes. Was ich damit meine?
Es faszinieren mich solche Ensemble, die entstanden sind,
weil ein bestimmter Sinn verebbt ist. Aber Bedeutung! Sie tragen Bedeutung. Und das ist,
womit wir uns dann auf jeden Fall herumschlagen. Ich hab das gerade erlebt. Ein Stück
südlicher; in Feldbach. Dieses Sich- herumschlagen mit Bedeutung.
Hier "Pavelhaus"-Chef Michael Petrowitsch und "Ausreißer"-Chefredakteurin
Evelyn Schalk; von dieser Position auf dem Feldbacher Hauptplatz aus war das heftig
Murmeln bei der Kunsthalle noch nicht zu vernehmen. Zu jenem Zeitpunkt wußten wir ganz
und gar nicht, wo wir eigentlich hingehen sollten.
Dort aber wurde dann äußerst vehement an Bedeutungen und
Deutungen gearbeitet, kurz: Die "Regionale 08" präsentiert. Der
Titel "Diwan" verweist Richtung Orient. Man kann sich leicht vorstellen, welcher
Auflauf dort geherrscht hat. Und ich war einmal mehr bis zur Sprachlosigkeit erstaunt,
welches Maß an Selbstinszenierung sich manche Kunstschaffende auferlegen, um also sich
einem Publikum, das ja keinesfalls ihretwegen gekommen ist, möglichst einzuprägen.
Wurscht! Scheint für manche zum Geschäft zu gehören. (Mein Referenzpunkt in der Sache:
"next code:
divan".)
Der Abend war außerdem eine erfreuliche Gelegenheit, Irina Karamarkovic singen zu
hören. Da waren aber auch noch zwei unverdrossene Burschen bei der Arbeit, die in
frühere Geschichten meines Lebens verwoben sind. Wie oben angerissen, Bedeutung und
Deutung sind wichtige Angelegenheiten.
Kurtl Bauer (links) und Lothar Lässer gehören zu jenen
unerschütterlich aktiven Künstlern, deren Existenz für mich allerweil ein Stück
Ermutigung bedeutet. Ohne diese Geschichten und Verlaufslinien ... hätte ich sehr viel
weniger Anlaß zu wunderbar sentimentalen Zuständen.
Ich will nun hier jene nicht ganz enttäuschen, die vor
allem den Automobil-Paparazzo an mir suchen und denen es mißfallen haben könnte, daß am
Seitenbeginn ein zwar schönes, aber völlig verdecktes Fahrzeug steht. Der irritierend
milde Februar bringt Menschen dazu, ihre Chromjuwelen schon so zeitig herauszuholen. Also
bin ich letztes Wochenende über ein makelloses und zeitloses Coupé aus dem Hause Bertone
gestolpert. Kommentar? Überflüssig!
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