2. Februar 2008
So werben die Trommler. Damit wird vor allem
ein Klischee bedient, das inzwischen zwar noch als "Aufstiegsbeleg" dient,
letztlich aber immer weniger finanzierbar ist. Gerade WEIL Grund und Boden in attraktiven
Lagen zu knapp sind, steigen die Preise in kühnen Höhen. Damit verstärkt sich freilich
die Wirkung des Aufstiegsbeleges, denn was sich nicht jeder leisten kann, ergibt eben ein
entsprechendes Statement.
Der Eigentumsbegriff, von dem hier die Rede
ist, hat sehr problematische Seiten. Die Häuschen mit Garten werfen ähnliche Fragen auf,
wie die Automobile. Polemisch verkürzt: Wie wird es hier aussehen, falls jeder eines
haben muß?
Dazwischen drängt sich auch eine Überlegung
auf, was uns der wachsenden Verlust an öffentlichem Raum in den Städten bescheren wird,
wenn verfügbare Flächen immer mehr von Companies und Privatpersonen gekauft und genutzt
werden.
Solche Fragen stehen (unter anderem) bei
"next space" zur Debatte. Vor dem Hintergrund demographischer Entwicklungen, die
etwa von den vaterländischen Schreihälsen beherzt unterschlagen werden. Wenn sie
"Grenzen zu!" brüllen, meint das ja, der oben skizzierte "Traum"
solle einigen Wenigen auf jeden Fall offen stehen, wobei "die Fremden" als
störend, als bedrohlich erlebt werden.
Derweil berichten sogar überaus bürgerliche
Blätter, daß etwa in der Steiermark rund 4.000 Arbeitsplätze verloren gehen, weil jeder
zweite Betrieb wegen Nachwuchsmangel in seinem Bestand gefährdet ist. Es wird über den
Rückgang der Anzahl an Fünfzehnjährigen dargestellt. Was auch bedeutet: In nur fünf
Jahren könnten hierzulande mehr "Über-65-Jährige" leben als
"Unter-20-Jährige". (Siehe dazu die aktuelle Eintragung
bei "next space"!)
Um von dieser Entwicklung und Themen
abzulenken, geschehen irritierende Dinge. So hat unlängst Kärntens Landeshauptmann
Menschen aus seinem Bundesland gefeuert, nachdem er sie als Täter behauptet hatte.
(Quelle: "Der Standard")
Offenbar kein Problem in einer Demokratie, die
auch nicht fähig/willens ist, manche Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofes um- und
durchzusetzen.
Wie das alles mit einander zu tun hat?
Schlösser und Festungen für Wenige, mit
immer härteren Mitteln gegen die Vielen abgegrenzt. Ein Motiv wie aus der Feudalzeit. Die
Demokratie humpelt ...
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
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