12. Jänner 2008

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Ich mußte das Büro des Bürgermeisters erst suchen, denn ich hatte Christoph Stark in seinem "Internierungslager" noch nicht aufgesucht. Die Kommune logiert ja temporär in einem Neubau, da das alte Rathaus saniert wird.

"Und wo wirst du dann sein?" "Eh wieder in meinem alten Büro." Der Bürgermeister ist oberste Instanz, wenn es in der Stadt um das bauliche Geschehen geht. Also wollte ich mir diesen Job und die Vorgänge von ihm ein wenig erklären lassen.

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Änderungen erzeugen Widerstände. "Auch unser Rathaus ist einmal neu gewesen", sagte Stark treffend in unserem Plauderstündchen, da ich ihn über Stadtentwicklung und Bauwesen befragt habe. Ein ganz wichtiger Aspekt, auch wenn es so banal klingen mag. Das Vertraute ist stets das Neue und/oder Irritierende von gestern.

Woran orientiert man sich demnach, falls Unruhe aufkommt? Welcher Chor befindet über die Veränderungsprozesse einer Stadt? Unter "next space" wird einiges davon thematisiert werden. Freilich steht und funktioniert die Stadt nicht für sich. Umfeld, Wechselwirkungen, Querverbindungen und Transit-Zonen ...

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Ich hab mit Architekt Andreas Mayer besprochen, was ihm an der Entwicklung von "LEADER-Regionen" der EU auffällt, denn damit befaßt er sich schon eine Weile. Und die "Energieregion" ist eben als LEADER-Region anerkannt worden. (Es lohnt sich, nachzuschauen, was das eigentlich ist: [link].)

Einschub:
Ich hab gerade wieder gefunden, wann und wo wir solche Dinge schon einmal debattiert haben. Es war im Jahr 2003, wo mir Jörg Vogeltanz zur "Transit Zone" eine neckische "Transit Bohne" geliefert hatte:

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Ich war mit der "Konferenz in Permanenz" in eine Debatte über "open source architecture" geraten: [link] Aber zurück zu den Themen der regionalen Verdichtung, Cluster-Bildung, zu sich bildenden Netzwerken, die unser aller Leben betreffen. Mayer bestätigte mir die Tendenz der hauptberuflichen "Macher", in diesen Dingen gerne unter sich zu bleiben.

Meine eigene Erfahrung besagt: Die Bevölkerung stört da mitunter. Entsprechend sieht die Informationslage aus. Auf regionaler Ebene findet man relevante Informationen ja nicht gerade leicht. So pflegt etwa die Crew der "Energieregion" via Web zwar die Selbstdarstellung, nicht aber sowas wie eine konsequente Informationspolitik: [link]

Ich bekomme erst durch mühsames Durchfragen bei sachlich damit befaßten Leuten eine erste Vorstellung, wovon dieses Projekt genauer handelt, durch das mein Lebensraum gerade sich verändert. (Haue ich "leader region weiz gleisdorf" in eine Suchmaschine, kriege ich komischerweise vor allem meine eigenen Notizen zu diesem Thema, kaum andere Treffer von Belang.)

Interessanter Tip von Mayer:
Ich solle in dieser Phase die Bürgermeister der Region nicht verschrecken, die müßten sich jetzt erst einmal in der neuen Rolle finden. Gut.

Was soll an all dem nun von breiterem Interesse sein? Mir fällt eben einmal mehr auf, daß unsere Leben laufend von Entwicklungen durchdrungen wird, über deren Grundlagen und Kriterien ich mir nur mühsam Aufschluß verschaffen kann. Obwohl wir formell eine Republik leben, also eine "res publica", ist so vieles eher eine "res secret": Geheimsache.

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Vielleicht kommt das unter anderem auch daher, daß man oft noch nicht weiß, wie man tun soll, was man sich vorgenommen hat. So erfuhr ich unlängst von Werrner weiß, einem der Begründer der "Arge Erneuerbaren Energie", die EU habe beschlossen, den CO2-Ausstoß bis 2020, also in bloß 12 Jahren, um 20 Prozen zu senken.

Das bedeutet für die Praxis, man mußt den Energieverbrauch im Durchschnitt um rund 40 Prozent herunterbringen. "Wie soll das gehen?" Er hat nicht die geringste Ahnung. Obwohl er viel von den Möglichkeiten des Energiesparens versteht.

Dazu meint Mayer allerdings: "Ja, aber immerhin gut, daß dieses Ziel formuliert wurde." Da hat er natürlich recht. Und vielleicht liegt es an solchen Aufgaben, daß die "Macher" dann lieber unter sich bleiben. Es könnte ja wer blöd fragen: "Wie soll das gehen?"


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