21. Dezember 2007
Was für eine schöne Maschine ... wenige
Schritte neben dem Kellerlokal des Kurden, mit dem ich öfter über das Leben plaudere.
Der überragende Ingenieur Ferdinand Porsche war einen guten Teil seines Lebens dem Herrn
Hitler höchst zu Diensten gewesen. Danach hat er, unter Verwendung einiger Teile aus dem
VW Käfer-Regal, die ersten Porsche auf die Räder gestellt. Im Kärntner Gmünd. Den
356ern war auf Anhieb großer Erfolg beschert. Dieser "Speedster" ist Mitte der
1950er-Jahre auf den Markt gekommen.
Cut!
Wo wächst das eigentlich? Zitronengras.
Süßholz. Ingwer. Ich schätze: im Ausland. Aber auch hierzulande bieten die Wiesen
vieles, woraus man, wenn es getrocknet wurde, Getränke brühen kann. Was mich an eine der
ganz erstaunlichen Wortschöpfungen aus der Werbewirtschaft denken läßt:
"Heißgetränk". Wenn es allerdings Heißgetränk heißt, will ich es eher nicht
trinken. Aber Tee von Zitronengras, Süßholz, Ingwer ...
Cut!
Kumberg ist, nun ja, etwas entlegen. Wie viele
der Orte, aus denen Menschen zu "kunst O.ST" zusammengefunden haben. Aus dieser Distanz zum
Landeszentrum beziehen wir spezielle Anforderungen, wo uns das heute recht klar erscheint:
Provinz war gestern.
In Kumberg, im Atelier von Renate Krammer (auf
dem Foto rechts, in der Mitte Linda Maria Schwarz, links Elfi Scharf), haben wir gestern
eine Ausgangssituation konkreter werden lassen. Besser gesagt: einen Ausgangspunkt. Von
"next code:
cruise".
Das Bild stammt aus einer Filmsequenz, ich
mache mir gerade die Videoarbeit vertrauter. Dabei ist mir dann noch folgendes Bild in
einer Sequenz aufgefallen:
Der Abschnitt zeigt, wie die Anzeige von 00:00
auf 00:01 springt. Das war in jener Nacht zumindest auf symbolische Art der Moment, wo die
Schengen-Außengrenzen verschoben wurden:
>>Mit der Erweiterung des Schengen-Raumes um neun
EU-Neumitglieder sind am Freitag um 00.00 Uhr die Grenzkontrollen zwischen Österreich und
seinen Nachbarländern Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien aufgehoben
worden.<< [Quelle]
Unzähligen Menschen haben, unter Anleitung
bewährter Boulevard-Größen, offenbar nichts besseres zu tun, als sich ob der
Grenzerweiterung über den möglichen Zuzug von Kriminellen zu fürchten. Als wären
diesbezüglich Grenzen je ein Hemmnis gewesen. Und als hätten wir nicht genug
einheimische Ganoven, viele davon in Maßanzügen, bei denen jeder Raubzug gleich eine
recht große Bresche schlägt. Hat es nicht gerade die Urteile im "Amis"-Prozeß
gegeben? Ist dies nicht das Jahr des BAWAG-Skandals?
Aber Europa, so generell: Ich mag das Gefühl,
daß hier etwas weiter wird, daß Grenzen durchlässig werden. Sehr! Und die
Vaterländischen stehen dabei als randgrüppchen herum, verängstigt durch die eigenen
Prophezeiungen, durchj und durch das, was im antiken Griechenland mit "Idiotes"
gemeint war. Leute, welche die Welt fürchten, die sich am liebsten in ihren Stuben
einsperren und bloß mit sich selbst befassen.
Und! Redakteure als Verkünder. Das hab ich
gerne! Diese Unterstellungen, Behauptungen, auch das Hochspielen von Emotionen ... etwa in
Leserbriefspalten. Wäre immer wieder zu fragen: Woher wissen die das?
Wo und mit welchen Mitteln hat da jemand
"großen Zorn" geortet? (Quelle: "Kronen Zeitung") Denn dieser "große Zorn" zeigt sich
nicht auf den Straßen. Er zeigt sich nicht bei den Wahlen. Er scheint ein Phantasma auf
Papier zu sein.
Es ist zu einem markanten Ereignis unserer
Kultur geworden: Alarmismus. Soweit es Menschen betrifft, werden vor allem
"Ausländer" vorgeführt. Und träumt man nicht gerade in diesem oder jenem
Winkel davon, daß es in Slowenien doch noch Partisanen gebe, die Österreich ein Stück
seines nationalen Territoriums wegreißen möchten, dann tun es "Brüssel" und
"die EU" als Feindbilder.
Sonst müßte man ja zugeben, daß einem die
übernationalen Konzepte ungheimlich sind, daß man lieber im altgewohnten Nationalismus
verbliebe, zwar ein junges historisches Phänomen, aber eben sehr bequem.
Und während solche Zusammenhänge eine
Getöse erzeugen, das allerhand Wahrnehmung stört, betreibt die aktuelle rot-schwarze
Regierung einen Abbau von Bürgerrechten, der inzwischen sogar Verfassungsjuristen
beunruhigt.
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
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