27. September 2007 Nur noch wenige Tage bis zur Ausstellungseröffnung
im Rahmen des Festivals "steirischer herbst"
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"next code: love"
Die Eröffnung: Samstag, 29.9.07, 16:00 Uhr
Stadtbücherei Gleisdorf |
Ist das ein Scherzartikel
mitten in Gleisdorf? Oder sind den Leuten vom Wirtschaftshof die langen Stangen
ausgegangen? (Mächtiges Reimpotential!)
Das ist mit Abstand die niedrigst gebaute
Verkehrstafel, die ich bisher gesehen hab. Was wir "abschneiden" nennen, heißt
im Fachjargon, das hörte ich von SPLITTERWERK-Member Edith Hemmrich, das heißt also
"ablängen".
Cut!
Eine andere Kuriosität fand ich auf der
Website der Gleisdorfer Sozialdemokraten,
wo man vermuten möchte, das Proletariat wäre dort positiv konnotiert. Ist aber nicht so.
>>Proleten. Könnten Sie das nächste
Mal bitte auf hochdeutsch schreiben? Wir sind ja nicht bei den Proleten. [25.09.2007 13:00
Viktoria]<<
Cut!
Im Projektlogbuch von "next code"
befinden sich nun Eintrag
#45 und Eintrag
#46 als Ergänzung zu einigen Themenlinien. Es wäre diese eigenartige
kulturpolitische Kuriosität im Österreichischen gelegentlich zu debattieren, die sich
darin zeigt, daß Kunstschaffende, gar nicht selten situierte Lehrer mit Pensionsanspruch,
das Kunstfeld als eine Art "Katastrophengebiet" darstellen, auf denen man ihnen
angeblich aus Ignoranz oder schlechtem Willen den Hals abzuschneiden geneigt ist. Nimmt
man die Andeutung hinzu, in der "Provinz", wo genau?, na, jedenfalls jenseits
von Graz sei alles um so schlimmer, tut sich der Verdacht auf, die Meister der
selbsterfüllenden Prophezeiungen haben sich der Branche bemächtigt.
Cut!
Mittwoch ist der Tag der Handwerker. Hier
werden gerade zwei Fenster mit Folien beklebt, die Arbeiten von Hertha Tinchon tragen.
Dahinter werden dann zwei großformatige Gemälde von ihr zu sehen sein.
Im vormaligen Pfarrschulhaus werden Schienen
angebracht, ein weiteres Detail, um aus dem Erdgeschoß eine veritable Galerie zu machen.
Im Lauf des Tages prüft Hertha Tinchon den
Stand der Dinge. Die Folien auf den Fenstern sind übrigens Paraphrasen von Motiven aus
dem Cronenberg-Film "Geschichte
der Gewalt", die ich in "Liebe in Zeiten
der Telenovelas" verwendet habe.
Das Buch, das zum Objekt wurde, ist nun zum
Ziegel geworden. Der Projektteil "Wo ist die Kunst?"
geht nun langsam in die Verantwortung von Hausherr Peter Lidl über.
Abends sind Mürüvvet Türkyilmaz und Selim
Birsel mit Sohn Ege am Gleisdorfer Bahnhof gestrandet. Kuratorin Övül Durmusoglu gab in
ihrem Blog "Lady
from Shanghai" schon Hinweise, welch lebhafte Tour das Quartett durch Wien und
Graz absolviert hat.
Der Abend ist von Eröterungen und Reflexionen
geprägt. Die türkischen Gäste waren offenbar vor allem von einer Ausstellung mit
Arbeiten der Zwischenkriegszeit sehr angetan.
Wie kurios, daß zu Eges Spielzeug ein Rudel
von Ritterfiguren gehört, christliche Ritter, wie man sehen kann. Hat er von seinem
großen Bruder aus Frankreich. Wie passend, denn von dort ist der erste Kreuzzug
ausgegangen.
[Dokumentation]
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