13. August 2007
Nach Stunden des Regens durch den Matsch zu
teufeln; eine Moped-Gaudi der erlesenen Art. Hier dominiert das legendäre Puch
"Maxi", von dem man bei solchen Veranstaltungen erstaunliche Variationen im
Heimwerker-Modus zu sehen bekommt.
Dazu paßt dann auch dieser Fund in Graz, weil
er für das Fahren abseits befestigter Straßen gebaut ist. Ich hab vor Jahren schon sehr
gestaunt, als ich erstmals einen Landrover "Forward Control" sah. Daß es den
auch als Doppelkabiner gibt, war mir völlig fremd. Dieser ganze Tag schien von
Geländefahrzeugen geprägt zu sein.
Ich war nämlich gerade auf dem Weg zum
vormaligen "Einser-Werk" von Puch, wo heute sich eine Allrad-Werkstatt befindet
und diese "Pinzgauer"-Plattformen gestapelt liegen. Wen schert's? Das sind sehr
interessante Ausdrucksformen eines Geschehens, wo Problemlösen und Spielen in einander
gehen, sich in technischen Lösungen niederschlagen; und in ästhetischen Faktenlagen.
Das hat ein wenig mit Zusammenhängen zu tun,
für die ein Mann, dessen Namen auszusprechen einige Unerschrockenheit verlangt, den
Begriff "Flow"
geprägt hat: Mihaly Csikszentmihalyi. "Flow" meint dieses völlige Aufgehen in
einem Tun, das man immer dann erleben kann, wenn es ganz gut läuft.
Dieser Zustand erscheint mir als eine der
wesentlichen Quellen künstlerischer Praxis, aber eben auch anderer Praxen rund um diese
Wechselwirkungen von Spielen und Problemlösen. Eine Vorstellung, die sich auf Kunst und
Alltagsbewältigung gleichermaßen umlegen läßt.
Ich habe inzwischen den starken Verdacht, das
sind die eigentlichen Fundamente dessen, was man sich unter Kunst und Kunstgeschehen
vorstellen mag: Spielen, Problemlösen und Flow erleben.
Alles weitere erscheint mir als Überbau. Das
Rebellische, das Aufklärerische, das Erbauliche, vielleicht auch einfach nur: Das
Schöne, das Verstörende, das Rätselhafte ... eventuell nicht sehr viel mehr als das
Stapeln alter Plattformen. Und jedes davon ein Bündel guter Gründe, um weiterzumachen.
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