30. Juni 2007
Ich hatte mit dem Polier gesprochen. Nein,
nicht der Mann im Anzug, der auf den Knien. (Ich war überrascht, daß diese mir
antiquiert scheinende Berufsbezeichnung noch üblich ist.) Er hatte mir gesagt, anderntags
werde der Mobilkran kommen und die Treppen setzen, also dauere es heute so lange wie es
dauere, denn es müsse alles bereit sein, daß der Kran keine leere Stehzeit habe.
Die Werkstücke sind Tonnenschwer und wollen
natürlich auf Anhieb nicht genau auf ihren vorgesehenen Sitz passen. Hände und Köpfe
zwischen diesen Teilen zu haben, während der Kranfahrer die Blöcke mit einem Joystick
bewegt, gehört nicht gerade zu den Dingen, die ich mir auch bloß vorstellen möchte.
Cut!
Historiker Robert F. Hausmann hat in seinem Vortrag ein
rundes Jahrtausend ausgeleuchtet. Damit haben wir einen lebhaften Auftakt zu jener Reihe
erlebt, mit der die Hintergründe von "next code: love" überprüft werden. Daß
wir für dieses Projekt die Bezugspunkte Wien -- Beograd -- Istanbul gewählt haben,
handelt ja für sich schon von den letzten 500 Jahren wechselseitigen Kräftespiels.
Motive aus dieser Zeitspanne sind heute noch teils im Alltag der Menschen auffindbar;
Ansichten, Stereotypen, Vorstellungen.
Hausmann hat vor allem den Weg zur
Massenproduktion von Gütern über den kulturellen Blickwinkel vorgeführt. Von der
Münze, deren Prägung eine erste Möglichkeit gewesen ist, Bildnisse in großer Anzahl
unter Menschen zu bringen, zur Digitalfotografie sind es beispielsweise Sprünge in allen
gesellschaftlichen Bereichen, durch die Reichweite und Inhalte bestimmt wurden.
Mir war übrigens ganz neu, daß der Begriff
"Elite" zuerst auf Stoffe und Garne angewandt wurde. Ein Verlauf interessiert
mich besonders. Er ist vermutlich darstellbar, wie er von "Wunderkammern" über
Museen zu Galerien führte. Dazu kann man, etwas kühn verkürzt, eventuell auch jene
"Gwandtruchn" einreihen, also: Gewand-Truhen, an deren Deckelinnenseiten man
einst jene "Andachtsbildchen" angebracht hatte, die einen Gegenwert von drei bis
vier Schweinen gekostet haben. (Hausmann: "Kästen hatte man damals noch
nicht.")
Am 13. September führt Philosoph Erwin Fiala
die Reihe mit einem Vortrag zum Thema Was sind Medien? weiter. [LINK]
Cut!
Von anderen "Baustellen" ländliche
Kulturgeschehens klingen Polemiken, es hagelt Ungelegenheiten und man mißtraut einander.
>>Wurde
Mürzzuschlag als Bewerber des Kulturfestivals 2008 ausgetrickst? Konzeptersteller Ernst
Smole sagt Ja, ...<< [Quelle] >>Wolfgang Pollanz, von Smole als Miteinladender zur
Pressekonferenz genannt, distanzierte sich davon - er bestätigt zwar informelle
Gespräche, kann aber dem Gedanken einer gemeinsamen Regionale nicht viel
abgewinnen.<< [Quelle]
Thomas Trenkler titele im
"Standard" eben erst: >>Regionale,
provinziell<<
Es ist also seit der Headline "Ein Diwan
für den Kadi" [Siehe: LINK!] in der Branche nicht geselliger geworden. Aber vielleicht tut
sich da auch bloß übliches Gezänk auf, wie es in jedem Metier der Fall wäre, wenn
nennenswerte Geldbeträge in Griffweite rücken. [Siehe: LINK!]
Ich bin gespannt, was dagegen inhaltlich in
die öffentlichen Diskurse einfließen wird. Bisher ist die Darstellung diese Aspekte noch
völlig unterbelichtet.
Cut!
Wenn Prominenz und Amusement einander
verstärken sollen, wird es manchmal brutal. Auch: Brutal komisch. In "Rottenbergs
Boulevard" (Quelle: "Der
Standard") konnte man eben nachlesen, was Baumeister Richard Lugner den Medien
mitteilte, um im Kielwasser von Bruce Willis etwas Zuwendung zu bekommen. |
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"Frau Lugner" auf dem Motorrad und
ein Lugner'sches Sich-zu-erkennen-geben ist schon schwer zu übertreffen. Aber daß sich
ein brennender Stuntman zu ihren Füßen löschen ließ, bricht einem fast das Herz ...
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