24. März 2007

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Chevy Camaro. Dritte Generation. Bekommt man bei uns praktisch kaum zu Gesicht. Ich werde immer ganz hektisch, wenn ich eine auftauchende Kontur als ausgefallen erkenne und weiß, jetzt hab ich nur wenige Augenblicke, um die Tasche aufzufieseln, die Kamera zu erwischen, einzuschalten ... dann sollte das Auto noch nicht an mir vorbei sein. Das hatte also gestern gerade noch geklappt, ohne daß ich reflexhaft auf die Fahrbahn gesprungen wäre.

Ob es in meinem Leben nichts wichtigeres gibt? Aber gewiß! Doch diese Möglichkeit des Jagens und Sammelns, ohne etwas erlegen zu müssen, macht mir eben sehr viel Freude. Ich bin allerdings auch auf ganz anderen Strecken unterwegs:

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Bloß beißt da draußen die Kälte im Moment recht ungewohnt. Übersetzer Michael Roloff schrieb mir zu diesen Gehereien:

>>yes, i walk whenever i can. [...] hope all is well... it is good to have a dog along on long country walks ... they tend to make the adventure that much more adventurous with the kind of interests that their senses elicit...<<

Und offenbar rumort es in den Staaten an ein paar Ecken wieder rund um Peter Handke. Roloff schrieb:

writing a very long letter to the editor of the american scholar on the occasion of another infamy against handke by someone who signs as a lawyer "counsel to the public interest" and forthcoming literary biography of curtius malaparte... michael mcdonald. every neighborhood coward thinks they can dump on handke because he attended the funeral...<<

Ich hab in den letzten Tagen einige Male mein Gespräch mit dem bosnischen Autor Dzevad Karahasan erwähnt. Es ist sehr interessant, was man inzwischen an Meinungen und Ansichten von Menschen aus Ex-Jugoslawien erfahren kann. Es macht deutlich, wie nützlich diese mehrfach aufgeflammten Kontroversen um Handke waren ... in denen die gewichtigsten Anschuldigungen für mich bis heute weitgehend ohne Belege sind. Was Handke vor allem kritisiert und angeprangert hat, waren die Methoden, der Medienleute mit "dem Balkan" und dabei, höchst vereinfachend, mit Serbien umzuspringen.

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Solche Kritik an Medienleuten, Opinion-Leaders, hörte ich unlängst auch von Karahasan . Er meinte:

>>Die sogenannte Öffentlichkeit wird sehr wohl selbstverständlich streng kontrolliert. Ich muß zugeben, ich hab niemals die Bezeichnung "unabhängige Zeitung" verstanden. Von wem ist diese Zeitung unabhängig? Ideologisch? Das kann ich respektieren. Ich bin ideologisch auch unabhängig. Ökonomisch bin ich schon abhängig, logisch sehr wohl abhängig, emotionell sehr wohl abhängig ...

Und:

>>Ich erinnere nur an die sogenannte Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten, was die Invasion des Iraks betrifft. Hoch angesehene Zeitungen wie die New York Times verwandelten sich über Nacht in Propagandablättchen. So viel über die freie Öffentlichkeit.<<

[Zu Peter Handke]


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12•07