13. März 2007

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Das heiße dann nicht "Sülzchen", sondern Sulz, betonte Koch Willi Haider bei einem gemeinsamen Auftritt oststeirischer Wirte. Genauer: Stadtwirte. Deren Kooperation einer wachsenden "Verödung von Innenstädten" entgegenwirken solle. Ich bestaune immer wieder, was sich bei derlei Vorhaben rund um die primären Akteure entfaltet.

Dieses ungebremste Mitteilungsbedürfnis von politischem Personal und anderen Funktionären. Dieses Karaoke-Getöse im Absondern von Statements, wobei einen die tief eingeschliffenen Sprachregelungen zum Wegrennen bringen könnten. Wer mag denn noch das Wort "Nachhaltigkeit" und ähnliche, beliebig befüllbare Containerfloskeln hören?

Cut!

Ein kulinarischer Führer aus Slowenien, der Kärntner Orte zweisprachig ausweist, war im "Standard" Anlaß, über den Kärntner Landeshauptmann zu berichten, er sei der Auffassung, "Slowenien akzeptiere die festgelegten Grenzen nicht und stelle schon wieder Gebietsansprüche in Kärnten."

Es ist schwer zu glauben, daß ein leitender Landespolitiker so unbelehrbar in Kategorien eines 1919er-Nationalismus denkt. Als wäre Slowenien nicht am 1. Mai 2004 der Europäischen Union beigetreten.

Als wäre es nicht eine abstruse Vorstellung, daß ein EU-Staat dem anderen Teile des Staatsgebietes aus über Jahrzehnte gesicherten Grenzen rauben möchte.

Wovon das aber eigentlich handelt, ist diese ungebrochene Tradition zuletzt faschistischer Denkweisen, die bei uns bis in das Parlament hinein politische Vertretung haben.

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Es ist eine Art der Weltanschauung, die sich realen politischen und völkerrechtlichen Entwicklungen verschließt. Sie braucht das eigene Ressentiment, um bestand zu haben. Eine letztlich beliebig besetzbare Position, die sich darin stärkt, der Vorstellung, man habe Feinde, weitgehend irritationsfrei anzuhängen. Würde der heutige Großgrundbesitzer Jörg Haider, der mit vormals arisiertem Besitz beschenkt worden war, seine Ansichten überprüfen, müßte er womöglich auch die materiellen Grundlagen seiner Existenz in Frage stellen. Tja ...

Cut!

Ich gebe es ja zu, Blödheit ist keine politische Kategorie, sondern handelt eher von einer Relation. (Wie verhält sich dein Handeln zu meiner Einschätzung?) Andersrum: Was mag denn Immanuel Kant gemeint haben, als er im 18. Jahrhundert uns Menschen eine "selbstverschuldete Unmündigkeit" unterstellte, aus der er uns herauszutreten empfahl? Unmündigkeit als "das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen."

Volkstümlich formuliert mag man fragen: Wie deppert kann jemand sein? Ganz ohne Ironie möchte ich anmerken: Offenbar viel depperter als es meine Vorstellung zugelassen hätte. So war in der "Kleinen Zeitung" von vergangenem Donnerstag zu lesen, ein Burgenländer habe für einen Kumpel, der im Gefängnis sitzt, einen Kalender gebastelt, der mit pornographischen Darstellungen von Kindern bestückt sei. Diesen Kalender schickte er in die Grazer "Karlau", was ihm ihm prompt eine Hausdurchsuchung einbrachte, bei der weiteres Porno-Material und illegale Waffen gefunden wurden. Kann es das geben? So stand es jedenfalls im Blatt: [link]


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