10. Februar 2007
Der Weizer Künstler Walter Kratner steht hier vor der
Kulisse des Kulm, einem Berg, von dem die Oststeiermark als geprägt gilt. (Siehe dazu
auch den Eintrag vom 18.Dezember 06!) Es ist ja
kein so rasend hohes Merkmal, aber ohne Referenzpunkte würde man in den Ländern wohl
verloren gehn.
Wenn Leute wie wir darüber nachdenken, was es in der
Praxis bedeuten würde, das "Denkmodell Zentrum / Provinz" gemäß seiner
Hinfälligkeit aus der Debatte zu schaffen, will ja vorerst geklärt sein, was mit diesem
Stereotyp gemeint ist. Kratner:
>>Mit "provincia" bezeichnete die Bürokratie des
Römischen Imperiums die Gebiete außerhalb Italiens wie "Hispania" (Spanien)
oder "Asia minor" (Kleinasien). Also Landstriche, die von der Hauptstadt viele
Tausend Kilometer entfernt lagen, die der römischen Metropole zwar Rohstoffe zulieferten,
von Bürgerrechten und der kosmopolitischen Hochkultur jedoch ausgeschlossen blieben.
...<<
Daß sich zukünftig die Landeshauptstadt Graz zur
restlichen Steiermark anders als bisher wird verhalten müssen, aber auch die Gemeinden
untereinander "Kirchturmpolitik" werden zu meiden haben, spricht sich langsam
herum.
Man könnte sagen, nicht aus eigenem Antrieb
der Akteure, sondern (unter anderem) weil Europa eine Wettbewerbssituation schafft, die
viele überfordert. Und weil ohnehin kommunale Aufgabenstellungen schneller zunehmen als
die verfügbaren Budgets. Ich hab mir das eben von Landeshauptmann Franz Voves (oben) und
seinem Stellvertreter, Hermann Schützenhöfer, darlegen lassen.
Voves meinte: Wir wollen die Abwanderung
der Menschen in die Ballungszentren eindämmen. Da sich die Illusion, in den Zentren
würde es ausreichend Arbeit geben, nicht erfüllen werde. Darin liegt nun offenbar ein
guter Grund für die Politik, auf das Kräftespiel, das intensiv von der Idee
"Zentrum / Provinz" handelt, einzuwirken.
In der künstlerischen Praxis haben wir dieses
antiquierte Schema schon abgeschafft. Unsere Kooperation mit Leuten von den drei
"historischen Kulturfeldern" Europas (Latinität, Orthodoxie, Islam) ist nun
sehr stabil aufgestellt. Den Auftakt im Veranstaltungsbereich haben wir im kommenden
März: [link]
Cut!
Die markanteste Station im ersten Halbjahr 07
wird allerdings "next code: in between" in Liechtenstein sein: [link] Zur Crew
dieser Station gehört unter anderem Amirali Ghasemi aus Teheran. Er schrieb eben:
>>... here is Iran we are
experiencing/living a worrying silence about the future of the country & the
region... no one knows what will happen ; Sanction or war! Any way we are scared at all...
& I'm not the type to take it too seriously so I'm working ... <<
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