30. November 2006
Netzkultur-Debatte im "Nil". Jogi Hofmüller, Chef-Orakel von mur.at, hat nicht bloß allerhand Details zum Kontrast von
Microsoft-Strategien und den Konsequenzen der Nutzung Freier Software dargelegt, sondern
zwischendurch sein Mobiltelefon angestarrt und gemeint, mit der Rechenleistung, die da
drinnen steckt, sei man vor einigen Jahrzehnten zum Mond geflogen. Man beachte das
Schuhwerk, mit dem der konsequente Radfahrer durch die Novembernächte pflügt!
Cut!
Präfaschistische Akteure sind auch in der Oststeiermark
gelegentlich aktiv. Es fällt einem bloß nicht ohne weiteres auf:
Die "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik
(AFP)" [LINK] ist früher noch durch das konsequente Versenden ihrer
Druckschriften in Erscheinung getreten. Ich bin damit regelmäßig verwöhnt worden.
An den "Verbotsgesetzen" zu rütteln heißt: den
Konsens anfechten, daß der Holocaust ein singuläres Verbrechen ist. (Verbotsgesetze:
Siehe Eintrag vom 20.8.2005!) Ein
verlockender Ansatz, auch für "Nachgeborene", weil das ein Relativieren des
Holocaust erleichtert.
Das wiederum hilft dabei, Täter zu entschuldigen oder zu
verschleiern. Was "Nachgeborene" davon haben? Gute Frage! Simple Antwort: Es
hilft, die Frage von VERANTWORTUNG ins Diffuse zu verschieben. Dann wird rhetorisch
vorgeschoben, es könne doch keine SCHULD haben, wer NACH der Nazi-Ära geboren wurde.
Genau! Schuld steht da auch nicht zur Diskussion. Diese als
Thema zu strapazieren verwischt aber das Thema Verantwortung. Mindestens dafür, daß wir
alle HEUTE noch von den Raubzügen der Nazi PROFITIEREN. Im Sinne von: Das Raubgut trägt
bis heute Zins und Zinsenszins, der diesem Land und seinem Volk zugute kommt. So hängt
das zusammen.
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
Cut!
Seit mich diese Themen interessieren, kann ich mich nicht
erinnern, daß sich die Lateiner und ihr Boss, der Papst, all zu sehr um die Ökumene
geschert hätten. Weder die Protestanten, noch die Orthodoxen betreffend. Von Judentum und
Islam ganz zu schwiegen.
Vor wenigen Jahren hatte sich das wieder stärker werdende
Moskauer Patriarchat sogar darüber beschwert, daß man die Missionstätigkeit der
Lateiner in ihrem Einflußbereich als aggressiv und störend empfinde.
Das war unter anderem Ausdruck des Standes der Dinge unter
dem Titel "Ost-West- Verhältnisse". Heute klingt es zur Abwechslung einmal
etwas anders. Ostrom, also Byzanz, also Istanbul ist durch den Papstbesuch einschlägig im
Gespräch:
>>Eigentlicher Anlass des katholisch-orthodoxen
"Gipfels" ist das Fest des Apostels Andreas, des Bruders des ersten Papstes
Petrus und Patrons von Konstantinopel, als dessen 270. Nachfolger der Patriarch gilt. 1965
hatten Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. den Bannspruch aufgehoben, den Rom und
Konstantinopel im Jahr 1054 gegeneinander verhängt hatten. Hauptproblem im Verhältnis
zwischen Katholiken und Orthodoxen ist der päpstliche Primatsanspruch.<< [Quelle]
Es heißt weiter:
>>Bereits am Mittwochabend war Papst Benedikt
XVI. in Istanbul mit Bartholomaios I. zusammengekommen. Das Gespräch mit dem Oberhaupt
von weltweit 300 Millionen Orthodoxen galt als einer der Höhepunkte der Türkeireise des
Papstes. Bereits zur Begrüßung rief Benedikt zur "vollständigen Einheit von
Katholiken und Orthodoxen" rund 1000 Jahre nach der Kirchenspaltung auf.<<
Das drückt unter anderem die effiziente PR-Arbeit der
Lateiner aus, denn so ist das im oströmischen Konzept keineswegs, daß alle Gläubigen einer
Autorität unterstellt wären. Was wir als Papsttum kennen, ist den Orthodoxen fremd.
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