10. Oktober 2006

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Anna Stepanowna Politkowskaja
1958 bis 2006
Journalistin
Am 7. Oktober in Moskau mit mehreren Kugeln in den Kopf ermordet.
(Foto: Novaya Gazeta)

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Die Wahlergebnisse sind komplett, die vaterländische FPÖ muß den Platz 3 an die Grünen abgeben. Das BZÖ kam auf 4,1 Prozent und sieben Mandate. Man darf unter anderem jenen großmäuligen Nichtwählern gratulieren, die ihre Haltung in den Medien promotet haben. (Da war ja einige nationale Prominenz darunter.) So verhilft hilft man dem rechten Rand zu mehr Breite. Indem man beiträgt, die 4,1 Prozent leichter erreichbar zu machen. (SPÖ: 35,3 Prozent / ÖVP: 34,3 Prozent / Grüne: 11,05 Prozent FPÖ: 11,04 Prozent / Quelle: APA)

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Pakete. Ich hab ein Faible für Pakete. So viele Hände im Einsatz, um mir Vergnügen zu bereiten. Die Rückseite verkündet unter anderem: "We Deliver." Vorzügliche Einstellung! Die Sendung stammt vom amerikanischen Autor Dick Kalich. Was drinnen ist? Werde ich schon noch verraten.

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Dieses Detail mitten auf dem Praterstern hat mich bei der Abreise aus Wien sehr gefesselt. Man ahnt, der Kürass, den man hier sieht, ist weit größer angelegt, als es die Konstitution des k.u.k. Seehelden und Konteradmirals Wilhelm von Tegetthoff verlangt hätte. (Während Österreich bei Königgrätz den Preußen schmerzlich unterlegen war, hatte man bei Lissa die italienische Flotte geschlagen.)

Tegetthoff macht auf einem (hierzulande) bekannten Gemälde von Anton Romako den Eindruck einer recht zarten Statur. Doch nationale Größe will sich eben durch Überzeichnung ihrer Helden sichtbar machen. So ging das in Zeiten, da das Heer als "Schule der Nation" gelten durfte. Wie machen wir das heute? Einfach auf die alten Bilder zurückgreifen? Ist sowas letztlich gemeint, wenn es da tönt "Österreich zuerst!"?

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Wien. Das ging nicht ohne rauchende Köpfe. (Rechts vorne "machfeld"-Member Michael Mastrototaro.) Wie sehr sind wir in der Lage, unsere Kompetenzen, Inhalte und Medienzugänge zu nutzen, um nicht bloß "alte Zustände" zu reproduzieren?

Über dieser Page steht das Bildnis der Anna Politkowskaja. Deren Haltung und deren Tod recht klar zeigt, wo die Latte liegt. Intentionen prüfen, Gründe nennen, Zugänge zu öffentlichen Diskursen fordern. Faktenlagen klären und debattieren. Das sind eben keine romantischen Geistesübungen.

Im "City Upgrade" geht es vordergründig nicht primär, aber im Kern doch auch um solche Aspekte eines Gemeinwesens. Wo wird "die Realität" verhandelt? Wer nimmt an diesen Prozessen teil? Was ist mit jenen, die NICHT gehört werden? Wie bilden sich solche Um- oder Zustände in der Stadt ab?

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Das "machfeld"-Studio war auch Treffpunkt für die türkische Kuratorin Övül Durmusoglu und die aus Serbien stammende Kunsthistorikerin Mirjana Selakov, die, wie gestern erwähnt, schon an "next code: love" arbeiten.

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