10. Oktober 2006 Dicht gedrängte Tage, oft mag ich das, manchmal
stöhne ich. Heute Abend sollten die Wahlergebnisse vollständig sein. Die Wahlkarten
gelten als weitgehend ausgezählt. Die Gerüchte besagen, das vaterländische BZÖ sei in
seiner Präsenz nicht mehr gefährdet. Der Landeshauptmann Kärntens hat genau dort also
die nötigen Punkte gemacht, in dem er die Regierung und den Verfassungsgerichtshof
verhöhnte und unsere slawischen Mitmenschen brüskierte. Inzwischen haben auch die
Niederlande weitere Erfolge von rechtsradikalen Gruppen zu vermelden.
Die letzten Jahre haben es erwarten lassen,
der Status quo ist nicht zu übersehen. Wir verdrängen Auschwitz, wir erregen uns über
Srebrenica, im "eigenen Haus" sitzen rechtsradikale Parteien im Parlament, deren
Geschichte sich unmittelbar von den Nazi herleitet. Denn die FPÖ ist aus dem VdU
("Verband der Unabhängigen") hervorgegangen, dessen Wurzeln im Regime der
Menschenverachtung außer Debatte stehen. (Siehe dazu meinen Text über die Begegnung mit Hace Strache!)
Wo sich Politiker der Menschenverachtung
verschreiben und historische Zusammenhänge bedenkenlos umkupfern, Faktenlagen verdrehen,
auch vor Lüge nicht zurückschrecken, haben wir es mit einer kraftvollen Privatisierung
"des Politischen" zu tun. Denn diese Leute offerieren ganz private Vorstellungen
von Österreich und Europa, die keinem sachlichen Diskurs auf der Höhe der Zeit
standhalten. Solche Wege der "Entpolitisierung" des Politischen sind ein Angriff
auf die Demokratie.
Man muß kein Prophet sein, um vorherzusehen,
womit wir uns da demnächst noch werden herumschlagen müssen, denn wie das hier gespielt
wird, hat Europa die Sache schon einmal gespielt. Der Weg in den Nationalismus ist mit den
nun offenkundigen Mitteln vor hundert Jahren schon einmal in Angriff genommen worden.
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
Cut!
Das "City Upgrade" bekommt seinen
neuen Fokus auf dem Aspekt "City of
Multiverse". Wir haben das im "machfeld"-Studio diskutiert, bearbeitet.
Also: Wien. Wo ich nach einem Parkplatz gesucht habe, der nicht mit Kosten verbunden ist.
Was bedeutet: etwas weiter draußen. Und das ließ mich über diesen geradezu
sensationellen Fund stolpern. Eine 544er Limousine
kann man bei uns immer wieder auf der Straße finden. Aber der Kombi ... das war nun meine
allererste live-Begegnung.
Zum "City Upgrade" wird noch einiges
zu erzählen sein. Im Wiener "machfeld"-Studio
hatten wir eine satte Session quer durch verschiedene Disziplinen. Was für mich noch mit
einer kleinen Querverbindung zu anderen Bereichen verknüpft war. Denn "exociti"-Kuratorin Övül
Durmusoglu war dieser Tage gerade in Wien und hat im Studio vorbeigeschaut.
So ist die Verbindung Wien / Beograd /
Istanbul wieder um einige Knoten dichter geworden. Was mit dem Teilprojekt "next code: love"
zusammenhängt ...
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