28. September 2006
Gute Nachbarschaft hat sehr wohlige Seiten.
Das Ausmaß dieses Krapfens, den ich gestern geschenkt bekam, verlangt nach einem
Referenzobjekt. Früher gab es die Konvention, Streichholzschachteln mit ins Bild zu
bringen, um die Dimensionen deutlich zu machen. Ich konnte in meiner Wohnung keine finden.
Und Wegwerffeuerzeuge sind irgendwie ... nicht so anschaulich.
Cut
Ich bin noch nie auf einen Hinweis gestoßen,
daß es eine verbindliche Regelung gäbe, die besagen würde, Österreicher zu sein
verlange es deutsch zu sprechen. Wir nehmen sowas gerne an, setzen es unüberprüft
voraus, weil wir in dieser Tradition aufgewachsen sind. Im kulturell betonten Konzept der
Nation, das sich sehr wesentlich an der gesprochenen Sprache orientiert.
Daraus wurde schließlich auch ein
menschenverachtender Nationalismus, den wir weder los sind, noch ausreichend geächtet
haben. Wenn dann etwa ein Landeshauptmann propagiert, Kärnten habe einsprachig zu sein,
ist das nicht nur ein wirtschaftlicher und bildungspolitischer Blödsinn von erlesenem
Rang.
Es gibt offenbar keinen erklärten
"Willen des Volkes", der die Staatsbürgerschaft mit dem Beherrschen der
deutschen Sprache koppelt. Das fiel mir auf, als die Republik eben eine
"Staatsbürgerpflicht" von mir eingefordert hat:
Es gibt nur wenige Gründe, die vom Staat
akzeptiert werden, diese Anforderung auszuschlagen. Im §2 sind bloß vier genannt. Einer
davon lautet, von diesem Amt seien ausgeschlossen:
Wie nötig es einem auch erscheinen mag, hier
mindestens zur Alltagsbewältigung Deutsch zu beherrschen, es gibt keinen gesetzlich
legitimierten Zwang dazu. Daß gerade jene sich dabei als zwanghaft exponieren, die sich
"Freiheitliche" nennen, zeigt schon, was dieses Selbstverständnis taugt.
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
Cut!
Nun ist die türkische Website von "Exociti" online. Eine Kooperation
mit "kultur.at". Kuratorin
Övül Durmusoglu wird Anfang Oktober nach Wien kommen, so sind also die nächsten
Schritte schon greifbar ... hier übrigens ihr Statement zu diesem kommenden Abschnitt des
Prozesses: LINK
Das bezieht sich AUCH auf das kommende
Teilprojekt "next code: love", mit dem wir am "steirischen herbst"
2007 mitwirken werden. Das Cover ist übrigens ein Motiv aus Istanbul:
Cut!
Man muß sich über die Bendenkenlosigkeit
vieler Leute im Mediengeschäft keinerlei Illusionen machen. Beim publizistischen Personal
wimmelt es nur so von Leuten, die der "Realität" gerne auf die Sprünge helfen.
Also dem Geschehen oft eine "bessere Wahrheit" draufschreiben.
Ich frage mich, was für eine Flasche man wohl
sein muß, um dermaßen NICHTS zu haben und das dann noch kräftig herauszuhängen ... wie
zum Beispiel "news"-Mitarbeiterin
Nadja Sarwat zur Causa Natascha Kampusch:
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