Gestern. Ein paar Sonnenstunden in der mehrtägigen Regensituation, eigentlich nur eine helle Nische. Brachte mir einen rund 30 Jahre alten Klassiker mit Schweizer Kennzeichen ein. Man muß es eben derwarten können, heißt es hier. Nachdem ich jahrelang von den Alfa Romeo Spiders immer nur die letzten Baumuster vor die Nase bekam, was einem recht fad wird, hier nun ein 1750 Spider Veloce, wie er 1967 auf den Markt kam. Mit dem Brandzeichen von Pininfarina versehen. (Unnötig zu erwähnen, daß mir sowas große Freude macht.)

Cut!

Ich hatte zuerst keine Ahnung. Und erwiderte:
>>danke für den musik-file. woher hastn das mitgebracht? läßt mich an roma-musik denken. hab nämlich gestern nacht grade bei mir einen mords sauhaufen erzeugt, um eine alte cassette wiederzufinden, wo die ruza nikolic *gelem, gelem* singt.<<

Die lapidare Antwort:
>>so muss es wohl sein.<<

Und zwar? Hab ich rausgefunden. Esma Redzepova. Was für eine Wucht! Aus Mazedonien. Und ich schrieb:
>>ah, das war also gar nicht so sehr daneben.<<

Das war überhaupt ein Abschnitt des Umgrabens. Bei dem ich auch ein altes Album von Ali Farka Ture und Ry Cooder gefunden hab. 1994. Da war von den ganzen Kuba-Sachen noch keine Rede (1997, richtig?) und Cooder allgemein wohl bestenfalls beim Kinopublikum für den Soundtrack zu "Paris-Texas" bekannt. Lohnt sich, immer wieder ausgegraben zu werden. 1988. (Per Zufall stecken zwei gleiche Booklets in der CD-Dose.) Was für eine Geschichte von Liebe, Verzweiflung und Aussichtslosigkeit ...

Cut!

>>Frankreich hat den Vorschlag der libanesischen Regierung begrüßt, 15.000 Soldaten im Süden des Landes zu stationieren. Dies sei "ein sehr wichtiges politisches Ereignis", sagte Außenminister Douste-Blazy in Paris.<<

Sieh mal an! Es gibt also doch eine libanesische Regierung und eine Armee, die sich nun um die Zustände im Süden des Landes kümmern wollen.

>>Auch die schiitische Hisbollah hatte dem Regierungsvorschlag ihre Zustimmung erteilt.<<

Diesen Teil der Meldung kann ich mir überhaupt nicht erklären. Die Freischaren stimmen der Regierung zu, daß die Armee sich nun mal um die kriegerischen Attacken der Freischärler im Süden des Landes kümmern soll? Verblüffend!

>>Der israelische UNO-Botschafter Dan Gillerman äußerte sich in einem CNN-Interview mit großer Skepsis über den Vorschlag. Die libanesische Armee habe viele Jahre lang die Chance gehabt, die Hisbollah zu entwaffnen und die Kontrolle im Grenzgebiet zu übernehmen. Israel werde den Südlibanon "erst dann verlassen, wenn eine robuste und brauchbare internationale Truppe dort im Einsatz ist".<< [Quelle]

Wie verhalten sich denn nun Regierung und Hisbollah zu einander? Und wie mag der "offizielle Libanon" zu Israel stehn? Vor dem Hintergrund der andauernden Kampfhandlungen müßte da ja mal ein formeller Status quo erkennbar sein. Oder?

Auf der Website der Armee des Libanon ist der Stand der englischsprachigen News noch beim 22.7.2006:

>>The vice-minister of the ministers’ council and the minister of National Defense, Elias al Murr, and the Armed Forces Commander, General Michel Suleiman, visited this morning the operation room of the Command, where the minister of National Defense took note of the work that is being conducted and the field evolutions. He saluted the performance of the military units in its defensive missions and aid works for the citizens. He also congratulated ...<<

Das Außenministerium und das Verteidigungsministerium Israels sind da deutlich anders aufgestellt.

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