31. Juli 2006

log766a.jpg (20926 Byte)

Kuriosität im Stadtzentrum, eine Barriere aus Leichtmetall, vermutlich um betrunkene Pisser am Kirtag davon abzuhalten, den Geschäftseingang mit feiertäglichen Geschäften zu belegen.

log766b.jpg (26659 Byte)

Hat ja dennoch seinen Reiz, wenn der Hauptplatz zum Wohnzimmer werden kann. Ich mag allerdings den Trubel nicht annähernd so gerne wie den Sonntag darauf, wo der Nachhall des Festes als Stückwerk auf dem Boden verstreut ist.

log766c.jpg (29112 Byte)

Cut!

Das "Nil" in Graz hat das Zeug zu einem kleinen, feinen Medienkompetenz-Zentrum. Und genau das soll nun daraus werden. Wofür ich nun bei "Baodo" an Bord gegangen bin.

log766d.jpg (25778 Byte)

Cut!

>>Israel hat sich nach US-Angaben bereit erklärt, seine Luftangriffe auf den Süden des Libanon für 48 Stunden auszusetzen. Bis zum Ende der Feuerpause soll eine Untersuchung über den verheerenden Luftangriff auf das südlibanesische Dorf Kana abgeschlossen werden, bei dem am Sonntag mindestens 57 Menschen getötet wurden. Der Weltsicherheitsrat zeigte sich schockiert.<< [Quelle]

Ich versuche mir das vorzustellen. Wie aus aller denkbaren Distanz das Schockiertsein so geht. Während die Leben Unschuldiger ausgelöscht werden. Wie werden aus genannten Zahlen diese unwiederbringlichen Leben wahrnehmbar? Wie macht man aus solchen Nachrichten etwas aneres als Informations-Karaoke?

Als ich in Vukovar gewesen bin, das vom jugoslawischen Sezessionskrieg noch immer schwer gezeichnet ist, habe ich versucht, mir das auszumalen. Wie man hinter einer Mauer hockt, ahnend, daß sie nicht standhalten kann, falls der Artilleriebeschuß und die Luftangriffe jenen Flecken erreichen. Genau das war mit Vukovar geschehen. Es scheint ein Standard-Mittel von Armeen zu werden.

Ein vormals serbischer Panzerkommandant, der dort im Einsatz gewesen ist, hat mir erzählt, wie sich das angefühlt hatte. Da er hinter einer Mauer gehockt war, neben mehreren Toten, während draußen Ustasche sich umsahen. Ist das denn nicht klar, daß kein Leben verlöschen will? Daß die Angst einen für den Rest seiner Zeit irreversibel beschädigen kann, falls man überlebt?

Als der österreichische UNO-Beobachter dieser Tage unter "friendly fire" vermutlich ums Leben gekommen ist, dachte ich einen Moment: Vielleicht die gute Nachricht. Es macht das Sterben unschuldiger Menschen etwas weniger anonym. Falls man wenigstens diesen Bezug findet: Der ist ja von hier. Wie aber kann das deutlich gemacht werden, OHNE daß jemand sterben muß?

Ich hab kein Problem zu begreifen, vor welchen Problemen Israel steht. Freischaren, ich hab es schon erwähnt, sind für jede reguläre Armee der Albtraum schlechthin. Und daß sie sich in Konfrontationen hinter Zivilbevölkerung verschanzen ... Überraschung, Überraschung!

Ich kann mit der momentan herrschenden Empörung nichts anfangen. Weil mir andere Töne dabei fehlen. Daß nämlich relevanten Debatten angingen, welche Konsequenzen dadurch entstünden, daß "Krieg" immer häufiger diese Form der Auseinadersetzung erhält. Freischärler fordern hochgerüstete Armeen heraus, welche folglich den Bodenseinsatz meiden und statt dessen die Erde verbrennen. Mit allem, was darauf an Non-Kombattanten zugange ist, um das möglichst unaufgeregt auszudrücken.

Wie sang Bruce Springsteen unlängst? "What if what you do to survive / Kills the things you love" ["Devils & Dust"]

[kontakt] [reset]

31•06