28. Juli 2006

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Ist ja nicht so, daß ich mir nur nach exklusivem Edelmetall den Hals verdrehen würde. Es geht einfach um das Vergnügen Dinge zu entdecken, die aus dem Alltagsrahmen herausfallen. Wie dieser etwas abgeschabte Mittelklasse-Mercedes. An dem ja nichts ist. Bis einem auffallen könnte, der ist für übliches Maß zu lang. Bingo! Ein völlig unspektakulär aussehender, doch gestrechter W102 ist hinreißende Beute ...

Cut!

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Genau. Gartenvolk. Nicht nur Zwerge. Höchst kurios, was man auf kleinen Streifzügen alles entdecken kann. Ist das ein Pendant zur Lektüre von Groschenheften? Man könnte ja, statt solcher Exponate, auch die Werke alter Meister, griechische Amphoren oder Klassiker der Pop-Art sammeln. Oder? (Genau! Exklusive Automobile gingen auch.) Wir haben das Thema in Aspekten bei "Next Code" gerade auf dem Tisch. (Siehe: "Kosaken und andere Helden ..." LINK!) Das Recht auf billige Unterhaltung ...

Cut!

>>Die Vereinten Nationen haben die Herkunft der vier getöteten Friedenssoldaten im Libanon bestätigt. Die unbewaffneten UNO-Beobachter, die bei einem israelischen Luftangriff getötet worden seien, stammen aus Österreich, Finnland, Kanada und China, wie ein ranghoher Mitarbeiter der UNO in New York sagte. Bisher wurden allerdings erst drei Leichen geborgen.<< [LINK]

Das scheint die banale Situation des Kriegs aus der Luft zu sein. Amerika hat es schon einige Male vorgezeigt. Israel kann es auch auf die Art. Inklusive Collateralschäden. Sogar in jenen Ecken, wo man militärisch geschult ist und ein funktionierendes Kommunikationssystem mit der angreifenden Armee hat. So kam nun Österreich zu einem Kriegstoten im Libanon.

Der UN-Stützpunkt hatte schon Granatbeschuß gehabt. Israelische Offiziere waren informiert und hatten zugesagt, daß das Feuer eingestellt werden sollte. Was nicht umgesetzt wurde. Dazu kamen Luftangriffe. Der Stützpunkt ist ein Schutthaufen, UN-Soldaten kamen in den Genuß von „friendly fire“.

Rot Kreuz-Fahrzeuge kommen immer wieder unter Beschuß. Man muß ausdrücklich bitten, daß der Angreifer das Zeichen des Roten Kreuzes und Halbmondes respektieren würde. Vom Schweizer Roten Kreuz erfährt man:

>>Das IKRK ruft die Konfliktparteien dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Es kritisiert die Unverhältnismässigkeit der militärischen Operation, die vor allem bei der Zivilbevölkerung viele Tote und Verletzte fordert, sowie die Zerstörung der öffentlichen Infrastruktur.<< [LINK]

Natürlich schiebt Israel den Einsatz von Bodentruppen hinaus. Guerillas, die ihren Tod in Kauf nehmen, sind selbst für bestens gerüstete Soldaten der pure Schrecken. Denn sowas erzählt uns ja bloß das Mainstream-Kino. Daß Soldaten gerne für ihr Vaterland sterben würden.

„Krieg“ scheint inzwischen etwas anderes geworden zu sein. Wie viele Konflikte waren das allein in den letzten zwei Jahrzehnten, da reguläre Truppen, Freischaren und Zivilbevölkerung in einander vermischt Kampfhandlungen erlebten? Wobei die High Tech-Armies offenbar am liebsten von luftiger Höhe aus erst mal eine Feuerwalze über Land schicken ... egal, wer da gerade hockt.

Wenn sich Kriegsgeschehen so unübersehbar in derlei Richtungen entwickelt, entsteht dadurch nicht mit noch mehr Nachdruck die Anforderung, daß sich auch die Politik ändern müsse? Wenn Gewalt so unabwendbar wird, dann muß ja Gewaltprävention ein ganz anderes Gewicht bekommen.

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