17. Juli 2006
Wie prächtig dieser Sonntag war, läßt sich an frei
stehenden Preziosen solcher Art erkennen. Vor 50 Jahren war dieser Jaguar XK 140 das
Schnellste, was man auf europäischen Straßen finden konnte.
Beim Kindergeburtstag, an dem ich teilnehmen durfte, ging
es nicht um die schnellste Möglichkeit eine Strecke zu bewältigen, sondern um die
längste Flugstrecke. In der Scooter-Klasse. Das sind ziemlich genau die Dinge, wo man ein
Lächeln im Gesicht wahrt und denkt: Hoffentlich werden wir keinen Arzt brauchen.
Cut!
Es war in der jüngeren Vergangenheit wieder viel Gerede,
was Handke zugeschrieben werden müsse, viel an Behauptungen ohne Belege. Michael Roloff
hat mir einen Link zu einem lesenswerten Handke-Statement geschickt, worin der seine
zentrale Forderung erneut bekräftigt. Nämlich eine einseitige Kriegsschuld-Zuschreibung
an Serbien zu unterlassen, die Gründe und Hintergründe des Krieges ernsthaft zu prüfen,
zu klären, und kriegerische Sprachregelungen zu unterlassen.
>>Endlich, nach mehr als einem Jahrzehnt einer in
gewissem Sinn (und Unsinn) bemerkenswerten journalistischen Sprache, scheint sich die
Presse für eine neue Sprache oder einfach nur für den Beginn einer Diskussion über
Jugoslawien zu öffnen. Eine Debatte, eine Diskussion, ein Diskurs, ein fruchtbarer Disput
scheint möglich geworden zu sein. Gemeinsame Befragungen, Erzählungen, die aufeinander
eingehen. ...<< [Quelle]
Das "gemeinsame Erinnern" nannte Handke als
wesentliche Bedingung für ein Zusammenleben nach den Greueltat dieses Sezessionskrieges.
In seinem Buch "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und
Drina oder Gerechtigkeit für Serbien". Das zu jenen häufig angefochteten
seiner Werken zählt, ohne daß man darin auch nur eine einzige anfechtbare Stelle finden
könnte, die vom Leugnen oder Verharmlosen des Krieges handelte:
>>Kommst du mir jetzt mit dem
Poetischen? Ja, wenn dieses als das gerade Gegenteil verstanden wird vom Nebulösen. Oder
sagt statt *das Poetische* besser das Verbindende, das Umfassende -- den Anstoß zum
gemeinsamen Erinnern, als der einzigen Versöhnungsmöglichkeit für die zweite, die
gemeinsame Kindheit.<<
[Zu
Peter Handke]
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