1. Juli 2006

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Graphic Novellist Jörg Vogeltanz trotzt der Hitze und kühlt sein System mit feinen Früchten. Gestern blies um den Gleisdorfer Kirchriegel ein mildernder Wind. Und wir heckten Dinge aus. Wir werden beide "Exociti" in Istanbul bespielen und grübeln heute schon über unserem Beitrag für den "steirischen herbst" 2007.

Vogeltanz gehört übrigens einer Crew an, die in Graz einen sehr feinen Underground-Club betreibt. Was meint, der Laden liegt satt unter der Erde. "Entrancexit" hat inzwischen auch seine Verkaufsgalerie eröffnet.

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Wo ich diesen überaus barocken Fiat 1500 (acryl und kohle auf holz; 102,4cm x 73cm, datiert/signiert: gschier 2006) als Gegenstand einer Arbeit von Christian Gschier gefunden hab.

Cut!

Sommernächte. Am nächstgelegenen Innenhof, also bei mir gleich ums Eck, werden die Freitage bespielt. Gestern waren Reinhold Kogler, Axel Mayer, Wolfram Derschmidt und Bajram Istrefi zugange.

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Höchst angenehmer Anlaß, Jazzer Christoph Wundrak von den "Smart Metal Hornets" wieder zu treffen, der vor einiger Zeit so freundlich gewesen ist, mit mir auf meine Strecke zu gehen. Hier sieht man ihn allerdings in einer Position, die nicht empfohlen werden darf. Denn selbst auf so geraden, weit überschaubaren Strecken kann man vom Nahen eines Zuges überrascht werden, man hört die Garnituren nämlich oft nicht kommen.

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Von Wundrak erfuhr ich übrigens, woher der markante klangliche Unterschied zwischen Trompete und Flügelhorn rührt. Die Trompete hat ein gleichmäßiges Rohr, das sich erst beim Trichter weitet. Das Flügelhorn hat ein konisches Rohr, das sich vom Anfang an weitet. Ich hab Trompeter Mayer gefragt, was an seinem Instrument körperlich am fordernsten sei. Die Muskulatur rund um den Mund, Lippen und Mundwinkel haben die Hauptarbeit. An den Ventilen ist der Ringfinger das schwächste Glied, was daran liegt, über welche Sehnen die Finger bewegt werden.

Dagegen muß Bassist Wolfram Derschmidt, wenn er etwa Urlaub macht, seine Fingerkuppen da weiter strapazieren, wodurch auch immer. Zwei Wochen Pause würden genügen, ihm beim neuerlichen Spiel darauf Blasen zu verursachen, was, wenn man eine Reihe von Auftritte vor sich habe, dann eine schwer erträgliche Qual ergebe.

Cut!

Lothar Struck aus Düsseldorf schrieb mir, er sei ...

>>... fasziniert ob Ihrer Sammlung zu allem, was mit der Denunziation von Handke und dessen Widerlegung zu tun hat (aufmerksam gemacht über diesen Blog).<<

Er staunt nicht nur vor sich hin, sondern stellt eben auch Fragen, was zu welchen Vorwürfen geführt habe und wie das begründet sei. [LINK] Struck:

>>Mich regt am meisten auf, wenn ich in Blogs lese, man brauche Handke gar nicht zu lesen, man wisse auch so, was er schreibt, usw. Und diese Leute holen dann die Moralkeulen 'raus.<<

Darunter leiden ja viele Anfechter Handkes. Daß sie keinen Quellen und Stellen zu nennen wissen, daß sie keine Kriterien vorlegen, sondern bloß dahinbehaupten.

So macht es zum Beispiel Herr Katzenschläger (Quelle: "Falter"). Wir werden wohl nie erfahren, was Handke zum "Milosevic-Freund" werden läßt. Eine Zuschreibung, entgegen Handkes Aussagen zur Sache, wodurch belegt?

Ich will ja gerne glauben, daß Handke kein sehr netter Mensch ist, wenn man sich mit ihm in die Haare bekommt. Aber das ist weder eine politische, noch eine künstlerische Kategorie.

Wenn jemand (intendiert oder absichtslos) Kritik zur Sache und Kritik zur Person verwechselt oder vermischt, ist das zumindest suspekt. Eine häufige Übung in derlei Kontroversen.

Mich würde außerdem interessieren, wovon die Kategorie "etwas Großes" handelt. Was also demnach genau "nichts Großes" sein mag. Geht das, indem man "Großes" benennt und vorführt? Oder wie? Oder was?

Jedenfalls, ich weiß es selbst nicht so genau, da ich seinerzeit im Gymnasium nur ein kurzes Gastspiel hatte, Gymnasiastenstil, naja, ist vielleicht so ein Dahinbehaupten, ein Raunen, das viel andeutet und nichts darlegt. Vielleicht muß man all dies unscharfe Getue vor allem als eine Art Geselligkeit verstehen.

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Ein Aneinanderkuscheln innerhalb von erklärten Parteien. Der alte Schmus: Lagerbildung, Lagebindung, Lagerabgrenzung. Die Grundübung des Nationalismus im Europa des 20. Jahrhunderts. (Die basale Gymnastik, ohne welche Verdun, Auschwitz und Srebrenica wohl nicht so gekommen wären.)

Übrigens. Handke. Michael Roloff hatte einige Zeit mit ihm zu tun. Als Übersetzer einiger seiner Bücher. Er hat mir nun für unsere "kultur.at: journale" ein paar Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt: "Besuch auf dem Moenchsberg": [LINK]

[Zu Peter Handke]

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26•06