19. Juni 2006

Der Bundeskanzler biedert sich beim Fußball-Pöbel an, hat aber nichts davon gewußt, und wirbt ganz nebenbei für eine Fastfood-Kette, die nicht gerade dem Thema "Volksgesundheit" geweiht ist. Dem folgt freilich keine Klagsdrohung. Die Sache wird lächeln geregelt. Das hat einen grimmigen Charme.

Zur Heuchelei im Staatsrang gesellt sich, komplementär, das Geschwätz der Agenturleute. "Der Mensch Schüssel" als Vorwand für ein feines Geschäft. (Quelle: "Der Standard")

Das muß man vermutlich ganz unaufgeregt zur Kenntnis nehmen. Das Kanzleramt, so war zu lesen, forderte als Kompensation einen fünfstelligen Betrag für eine karitative Einrichtung. Das wird in der Agentur niemanden überrascht oder überfordert haben. Der Deal dürfte für alle Beteiligten (Agentur, Werbekunde und Kanzler) sein Geld wert gewesen sein.

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"Der Mensch Schüssel" gibt dabei jene Klarheit auf, die herzustellen ohnehin so schwierig ist. Was denn "das Politische" sei und wie es sich zum "Privaten" zu verhalten habe. Politik als Event, die Entpolitisierung staatlicher Positionen ... das paßt zeitlich ganz hervorragend zum Kärntner Sommerthetater, in dem der dortige Landeshauptmann eine Mehrheit der Bevölkerung (zum Thema zweisprachiger Ortstafeln) über die Bedingungen der Minderheit abstimmen läßt. Was der Demokratie ein ziemlich schamloser Spott ist.

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