13. Juni 2006
Sie hat, denke ich, rund acht Kinder geboren.
Und den Großteil ihres Lebens auf einer Landwirtschaft verbracht. Die bäuerliche Arbeit
geht ihr nicht ab. Jetzt, da sie in der Stadt wohnt. Aber Arbeit muß ihren Tag füllen.
Also backt sie zum Beispiel. Momentan: Weckerl. Wovon eine Schachtel voll liegen blieb,
weil sie versetzt worden war. Also sagte ich: "Komm, wir fahren."
Was uns auf einen Hof brachte, bei dem dieses
Monstrum geparkt stand. Dessen Nase allein schon mich überragt. Die Bäuerin zuckte die
Achseln und sagte: "Haben wir vorige Woche erst gekriegt." Mein Fahrgast sagte
auf dem Rückweg: "Du mußt Flächen haben. Heute macht's nur mehr die Menge. Der
Kleine ist nichts."
Eine andere meiner Nachbarinnen, auch von der
Sonne in den Hof gelockt, hat sich in Herzensdingen auf Vinyl verlegt. Was wieder einmal
mein Faible für das Kleingedruckte anspringen ließ. ("Booty" ist ein
Slang-Ausdruck für Hintern.)
Cut!
Nebenwege. Da hat mir ein zwölfjähriger
Holländer ein Foto geschickt, das einen überaus raren Supersportler zeigt, den Spyker C8. Was
meinen Dottore zum
Schwärmen brachte. Der übrigens gerade im Steirischen auf der Jagd gewesen ist. Wofür
ich mich mit einem Fang aus Wien revanchieren durfte (ein Toyota Crown deluxe).
Was der Dottore so quittiert hat:
>>schluck..... mir bleibt ein bissl
die Spucke weg. *Schrecksekunde vorbei* GROSSARTIG! Genau den meinte ich!!!!!<<
Cut!
Der Staub hat sich etwas gelegt. Nun scheint
erörterbar zu werden, was denn genau Autor Peter Handke nun getan, gesagt hat, und was
man nicht über ihn feststellen kann.
Die Journalistin
Veronika Seyr, erkennbar nicht gerade eine Handke-Verehrerin, hat ihn seinerzeit bei
Auftritten in Serbien live erlebt. Sie war vor einem Jahrzehnt ORF-Korrespondentin in
Beograd gewesen. Sie schrieb: "Hier ist er ein
Superstar." Seine Auftritte seien massenhaft besucht gewesen. Seyr meint, er habe
sich von der serbischen Politik mißbrauchen lassen. |
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Sie bemerkt zu einem anderen Auftritt:
"Auch in diesem Gespräch aber: kein Wort zur aktuellen Politik, nur Geschichte und
Literatur." (Quelle: "Der
Standard") Daß die Politik sich Künstler nutzbar zu machen versucht, ist keine
Domäne Serbiens. Österreich hat darin eine reiche Tradition. Lustig! Daß ausgerechnet
Handke sich Funktionären in die Arme geworfen haben soll. Überdies Funktionären, die
vermutlich keinen seiner Texte kennen. Ein wenig plausibles Szenario.
Nein, ich denke, dieser ganze Wirbel ist vor allem ein
Match Handke versus Journalismus. Aber eben auch: Ringen um Definitionsmacht. Seyr an
anderer Stelle:
[Zu
Peter Handke]
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