30. Jänner 2006 Jahrelang
hab ich mich ständig umgesehn, um in meinem Bogen durch die Automobilgeschichte eine sehr
markante Lücke füllen zu können. In der Abteilung Chevrolet. Sogar die erste Corvette,
die als "Stingray"
auf die Räder kam, habe ich schon erwischt. Aber ich hatte in freier Wildbahn keine
"Cokebottle" finden können.
Bingo! Ausgerechnet in einer Jahreszeit, da die meisten
Liebhaber ihre anspruchsvollen Stücke in klimatisierten Garagen versteckt halten, hatte
ich in einer breiten Einbahn den seltenen Alarm im Augenwinkel. Der aus dem flüchtigen
Vorbeihuschen besondere Beute verspricht. Also über die andere Einbahn zurück und ...
mein Sohn wundert sich längst nimmer über solche Fahrmanöver plus nervöse Geräusche
des Enthusiasmus', die ich dabei absondere.
Er fragte mich nach der kleinen Foto-Session bloß:
"Was wirst denn jetzt suchen, wenn du die hast?" Da fiel mir auf, daß ich mein
anderes Sehnsuchtsmotiv schon im Kasten habe und daher erst nachdenken muß, was also nun
mein "meistgesuchter Wagen" sein wird, nach dem ich die Straßen absuchen werde.
Was der andere Spitzenkandidat war? Aston Martin. DB5.
Genau! Der legendärste aller Dienstwagen von Commander James Bond. Ja. Hab ich schon.
Auch in Graz erwischt:
Cut!
Nach wie vor attackiert der Landeshauptmann Kärntens
öffentlich eine Institution der repräsentativen Demokratie, anstatt seine Gründe einer
Berufungsinstanz anzuvertrauen. (Quelle: "Kleinen Zeitung")
Er ist selbst gelernter Verfassungsjurist.
Also weiß er natürlich, daß sachlich vollkommen verdreht ist, was er lokalpolitisch
promotet. Volkeswille aus einer kleinräumigen Zone
soll den Verfassungsgerichtshof übersteuern. Das hieße: zurück ins 18. Jahrhundert.
Zurück zu den Anfängen zeitgemäßer Demokratie. |
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Als bemerkenswerte Autoren wie Rousseau,
Locke, Paine oder de Tocqueville zu klären versuchten, auf welche Art das Volk als
Souverän seine Souveränität ganz konkret und in der Praxis ausüben könne.
Dabei war damals sehr schnell klar, daß die direkte
Demokratie bloß für sehr kleine Staaten oder gar nur Kantone praktikabel sei. Nationen,
wie Österreich eine ist, sind nach allen bisherigen Erfahrungen ein Fall für die
repräsentative Demokratie. Wo es einzelnen Bürgern oder Interessensgruppen nicht
möglich ist, ihr Interessen direkt umzusetzen.
Seit der Antike wurde außerdem darüber nachgedacht, wie
sich eine "Tyrannis der Mehrheit" vermeiden ließe. Dem gilt das Prinzip der
Gewaltentrennung. Legislative, Exekutive und Judikatur sind in verschiedenen Händen. Wir
haben uns Institutionen geschaffen, die zum Beispiel in Rechtsfragen den "Herrn
Demos", den "Souverän Volk" repräsentieren.
Genau darauf pfeift nun der Kärntner Politiker und
Verfassungsjurist gerade so ostentativ. Undenkbar, daß ihm die Zusammenhänge seines Tuns
nicht klar wären. Er provoziert und verhöhnt die Demokratie. Was vielleicht gar keine so
schlechte Sache ist. Weil es die Proponenten der Demokratie fordert. Weil es erinnert,
daß Demokratie ein ständige Auseinandersetzung ist, für welche laufender Einsatz nötig
ist.
Warum sollten diese Prozesse schon abgeschlossen sein? Auf
dem Weg von kleinräumigen Lösungen zu tauglichen Formen für große Staaten hat das
Ringen um Bürgerrechte und zeitgemäße Verfassungen gerade wieder neue Anlässe in einem
sich verändernden Europa.
Die Demokratie braucht engagierte Menschen. Die
vaterländischen Schreihälse aus einigen Teilen Kärntens haben dabei vielleicht den
Nutzen der Anregung.
Wie einfach schienen dagegen die Dinge im Kalten Krieg, wo
als klar galt, wer die Guten und wer die Bösen seien. Da braucht man nun über Kärnten
nicht gar so sehr zu staunen. Denn die alten, antikommunistischen Ressentiments, aus denen
bis in die Gegenwart ein Szenario slawischer Bedrohungen abgeleitet wird, haben sich
beispielsweise bis weit in liberale Kreise hinein erhalten. Man muß sich nur an die
letzten Landtagswahlen in der Steiermark erinnern ...
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
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