2. Dezember 2005

Weiter mit frühen Ernährungsmotiven, ich hab aus dieser Korrespondenz notiert:
"hab grade ein bißl auf der celery's-site geblättert (der laden ist eh erst seit 2003 zugedreht): *mimi immun / stärkt die abwehrkräfte* wer sauft denn sowas? da kann ich mir ja gleich immunitas-kulturen reinpfeifen und von dem vielen joghurt eine figur wie eine siebzehnjährige theater-elevin kriegen ... so sieht mans zumindest im tv."

Um nachzufragen:
"als schulkind kaufte ich mir in einem schuppen (alter holzkiosk) gerne ab und zu ein semmerl mit *serbischem salat*, den ich SEHR gut fand und der aus einem großen glasel gezogen wurde. gibts den heute noch? weiß das wer? war aus kraut, paprika und so ..."

Cut!

Nun gibt es ein Loch mehr in der Oststeiermark, genau im Maße der Zellen des Folterknastes in Damaskus. Rund um Fragen zu Immanuel Kant, wozu wir beim NCC05 in Position gehen: LINK.

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Cut!

Hier ein interessanter Vorspann aus dem aktuellen "Spiegel", denn wenn man die Sinne mal freikriegt, unter dem Grölen vaterländischer Schreihälse, erfährt man ja zum Beispiel folgendes:

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Wenn man von den rund 750.000 Zuwanderern in Europa jene abzieht, die Europa verlassen, dann haben wir gerade mal zwei Drittel des nötigen Bevölkerungswachstums, damit Europa nicht völlig vergreist.

Cut!

Eigentlich bin ich ja mit den Idyllen, Raffaels Putti, den Legenden über heile Familien etc. mitten im Thema "Wir Kinder des Kalten Krieges", das ich bisher beim "Balkan-Reflex" zusammengefaßt hab. Es ist wohl nützlich, diese Themenleisten ein wenig auseinander zu klauben.

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Zum "Balkan-Reflex" wäre noch über Vorbedingungen und Beginn des jugoslawischen Sezessions-Krieges einiges zu erzählen. Verfolgt man die aktuelle Berichterstattung über das Kosovo, ist zu befürchten, es könnte dort bald wieder zu Kampfhandlungen kommen. Was einen bescheidenen Hinweis enthält, worin einige Auslöser des gehabten Krieges liegen.

Vor allem wenn man heute die Töne von UCK-Veteranen vernimmt. Damit sollte Europa Serbien nicht alleine lassen. Das ist gewiß kein bloß "innerjugoslawisches Thema", wenn ein albanischer Warlord verkündet, man würde ja gerne verhandeln, aber wenn es NICHT Richtung Unabhängigkeit des Kosovo ginge, würde er seine Verbände in Marsch setzen.

Hier wäre nun Europa gefordert, die Interessen Amerikas an Positionen in dieser Region einmal beiseite zu schieben. Und so einem bewaffneten Schreihals bescheid zu geben, daß Europa seine Probleme mit den Nationalismen langsam anders zu lösen gedenkt als mit neuerlichen Blutbädern. (Wir haben hier ja im 20. Jahrhundert alles durchgespielt, was sich Menschen auszudenken imstande sind. Zeit für neue Konzepte.)

Das heißt, Europa sollte sich alle Arten von Condottieri vom Hals schaffen. Denn diese aggressiven Mannsbilder, die soziale und politische Probleme nur mit Schnellfeuergewehren im Arm anzupacken verstehen, die ihre Identität und Virilität aus dem Zustand des Kriegers beziehen, sind mindestens seit Königgrätz aus dem gleichen Holz geschnitzt. Das kennen wir bis zum Überdruß.  Sie haben uns Verdun, Auschwitz und Srebrenica vogeführt. Das könnte man endlos wiederholen, ohne neue Ergebnisse zu finden. Diese Jungs sind quasi das schreiende untaugliche Mittel auf zwei Beinen in jeder denkbaren Konfliktlage.

Obwohl oder weil gerade das Krisengebiet Kosovo bisher alle politische Klugheit zu überfordern scheint. Dort dominiert mit rund 90 % die albanische Bevölkerung, Serben stellen die Minderheit. Ein Anschluß des Kosovo an Albanien gilt als ausgeschlossen, auch einen zweiten albanischen Nationalstaat in dieser Region wünscht, soweit ich sehe, niemand ... außer Kosovoalbanern.

Polit- und Krisenprofis sprechen offen von einer nötigen Quadratur des Kreises. Es scheint also nicht bloß um Albaner und Serben zu gehen, man könnte meinen, an dieser Situation, an diesem Raum ist Europa zum Auftakt des neuen Jahrhunderts gefordert, sich selbst von den blutrünstigen Seiten seiner Nationalismen im vergangenen Jahrhundert glaubwürdig abzuwenden.

[Balkan-Reflex]

Das Teilthema "Wir Kinder des Kalten Krieges" werde ich wohl besser in einer eigenen Leiste zusammenfassen. "Zu Handke" ist auch noch etwas anzufügen ...

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