5. November 2005

Gestern las ich ganz irritiert, Gerhard Kofler sei verstorben. Ein stiller Poet von großen Emotionen hat diese Welt verlassen.

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Es ist so verlockend, von ihm zu erzählen, wie unerbittlich er seiner Poesie verschrieben war, da sein Leben und Erleben stets auch mit einer Ebene des Sprachlichen verwoben gewesen ist. Das war, so schien mir, dann immer in Resonanz mit den Liedern, die in ihm klangen. Denn in seinem Herzen war er ein Neapolitaner aus Dublin.

Aber ich bin ihm nicht so nahe gewesen, daß ich nun über ihn etwas erzählen sollte. Weshalb ich hier bloß zwei der Emails vorlege, die ich von ihm erhalten habe.

Von: "Gerhard Kofler"
An: "kultur"
Betreff: Re: geburtstag der kunst

LA VITTORIA DELLA POESIA

baciare
gli occhi
anche
dell'amore
cieco


DER SIEG DER POESIE

die augen
küssen
auch
der blinden
liebe

s.v.
gk


Von: "Gerhard Kofler"
An: "martin"
Betreff: Re: una rima in cima

Die Nord- und Mittelitaliener fahren natürlich (leider) "in giù". Die Neapolitaner fahren "in Scilia" bzw. "per l'Africa".

Zum "unten" trösten wir uns also ironisch  mit Luciano de Crescenzo: "Jeder kann jemanden finden, der noch südlicher ist, als er selber." Oder mein Spruch: Die Iren sind ein südliches Volk, das vom Schicksal in den Norden gebracht wurde.

Cordialmente,
gk


Einige Momente mit Gerardo ...

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